Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru 2022
100
- 2
- Cabernet Sauvignon 81%, Merlot 19%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2034–2076
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 98–100/100
- Quarin: 99/100
- VVWine: 98–100/100
- Revue du Vin de France: 97–99/100
- Wine Cellar Insider: 97–99/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pauillac
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Pichon Longueville Baron, B.P. 46, 33250 Pauillac, FRANKREICH
Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru 2022
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Lobenberg: Pichon Baron besteht 2022 aus 81 Prozent Cabernet Sauvignon und 19 Prozent Merlot. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,3 Volumenprozent. Wow, was für eine reiche, wuchtige und gleichzeitig hochfeine Nase! Satte Brombeere und Maulbeere, aber auch süßes Lavendel, Wacholder und Grafit. Satte Lakritze dazu, das Ganze aber fein bleibend, tänzelnd. Dahinter Veilchen, grandios poliert und in einer unglaublichen Harmonie rüberkommend! Nichts Rustikales, nichts Brachiales – anders als es hier bei Baron schon mal sein kann. 2022 ist einfach nur dicht, aromatisch und fein. Der Mund ist eine einzige Ode an die Freude! Ein soooo aromatischer, schwarzblauroter Fruchtsaft. Hochintensiv unterlegt mit Kalkstein, mit satten, aber extrem fein polierten Tanninen. Der Gerbstoff ist sehr deutlich, die Augen ziehen sich zusammen. Trotzdem ist das so verspielt! Blumen, rote und viel sanfte schwarze Frucht, schwarze Kirsche in großer Feinheit. Fast ein bisschen Saint-Émilion-artig in dieser spielerischen Art. Pauillac mit einem großen Touch Saint-Émilion dazu. Alles in Harmonie. Großer Jahrgang, ganz ohne Frage! 98-100/100 *** Das Terroir von Pichon Baron liegt nahe an Château Latour (Die Comtesse hat ihre Weinberge eher Richtung Saint-Julien), der maskuline Stil resultiert auch daher. Außerdem das Schwesterweingut von Lynch Bages, gleiche Besitzverhältnisse.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Quarin über: Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru
-- Quarin: Schwarze und lebhafte Farbe. Intensive, feine, fruchtige, reine, cremige Nase. Nuance von Haselnuss. Pulpig am Anfang des Gaumens, füllig in der Mitte, mit einem raffinierteren Griff als üblich, der Wein schießt zwischen Mitte und Finale nach oben. Er endet weit, lang, tief und edel, mit einer beeindruckenden saftigen Kraft. Zusammenstellung: 81 % Cabernet Sauvignon, 19 % Merlot. Alkoholgehalt: 14°3 (Durchschnitt plus) - pH-Wert: 3,65. Ertrag: 34 hl/ha. 99/100
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VVWine über: Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru
-- VVWine: 150 Tsd. Flaschen Grand Vin wurden produziert. Subtile Röstnoten vereinen sich mit Kirschen, schwarzer Johannisbeere, Pfeffer, Veilchen, Tabak, Kräuter und einem deutlich mineralischen Touch, das hat viel Tiefe, viel Noblesse, baut mit Luft aus, ist aromatisch super komplex. Im Gaumen straff, kein Gramm Fett, 100% Kraft, sensationelle Gerbstoffqualität, seidig umgarnen die Tannine die knackige Frucht, der Wein zeigt Spannung, Dichte, Strutkur und viel Eleganz - ausgezeichnete Qualität und ein fast endloses Finale. Das wird ein Kopf an Kopf rennen zwischen den beiden Longueville-Gütern, doch ich denke, dieses Jahr hat Pichon Baron die Nase vorn. Die Zukunft wird's zeigen. 98-100/100
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Revue du Vin de France über: Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru
-- Revue du Vin de France: The blend contains 50% Merlot and offers a suitably genereous palate as well as excellent definition and structure. The texture is remarkable around some polished tannins and a nice touch of freshness on the finish. 97-99/100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru
-- Wine Cellar Insider: With a solid depth of color, the wine jumps from the glass with its show display of licorice, black fruits, lead pencil, currants, lavender, cocoa, and spice in the aromatics. The show-stopping palate is rich, intense, long, concentrated, spicy, and most importantly, concentrated and pure. While your palate bathes in the wine, the sensation is all about its freshness, purity and length. The first vintage produced with the efforts of the estates new Technical Director, Pierre Montegut is a resounding success. This is clearly one of the best vintages in the history of Pichon Baron! The wine blends 81% Cabernet Sauvignon and 19% Merlot. 14.3% ABV, 3.63 pH. The harvest took place September 8 - October 3. Yields were 34 hectoliters per hectare. 48% of the harvest went into the Grand Vin. Drink from 2028-2065. 97-99/100
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Gerstl über: Chateau Pichon Longueville Baron 2eme Cru
-- Gerstl: Mir scheint, dass die Weine des linken Ufers in diesem Jahr eine besondere Sinnlichkeit und Tiefgründigkeit ausstrahlen. Dieser Pichon Baron fasziniert mich gleich vom ersten Nasenkontakt an. Kühle, aber hochreife Kirschenfrucht, Brombeere, Lakritze mit einem Hauch von Graphit und noblen Kräuteraromen. Ein magischer Duft, der mich mit dem vollen Charme in seinen Bann zieht. Am Gaumen die pure Noblesse, er tänzelt wie eine Primaballerina und lässt seine ganze Schönheit erstrahlen. Ein Hochgenuss mit seinem seidigen und cremigen Trinkfluss, die er seinem erhabenen Tanningerüst zu verdanken hat. Alles steht in perfekter Balance und verleiht dem Wein eine unvergleichliche Harmonie, obwohl hier geballte Fruchtpower vorhanden ist. Das ist Liebe auf den ersten Blick – jetzt und für die nächsten 50 Jahre. 20/20
Pichon Longueville Baron
Pichon-Longueville-Baron befindet sich seit Ende der achtziger Jahre im Besitz des Versicherungskonzerns AXA. Von da an spielte Geld keine Rolle, die Investitionen im Weinberg und Keller zur Verbesserung der Qualität waren gewaltig, diesen Weintempel sollte sich jeder Weinliebhaber mal von innen...