Lobenberg: Ein kleines Château von Silvio Denz, in der Nähe von Château Faugères gelegen, das ebenfalls Denz gehört. 100 Prozent Merlot auf 100 Prozent Kalkstein. Fast die gleiche Komposition wie die Neuwerbung von Silvio Denz, Lafon La Tuilerie. Péby Faugères ist in der Bewerbungsphase vom Grand Cru Classé zum Premier Grand Cru Classé B. Wie bekannt, besteht Château Faugères eigentlich aus mehreren Châteaus. Péby Faugères ist also keine Spezial-Cuvée von Château Faugères, sondern ein ganz eigenes kleines Château, mit eigenen Weinbergen und alten Reben. Der Wein ist immer deutlich konzentrierter, was am Terroir liegt. Man denkt immer, es ist eine Auslese aus Château Faugères, was definitiv nicht der Fall ist. Péby Faugères 2020 ist enorm dicht, fast schwarz. Reich in der Nase, aber nicht fett, sondern nur mit reichlich schwarzer Kirsche, etwas Cassis, viel süßer Brombeere und etwas Backpflaume. Deutlich schwarze Lakritze, Minze, Eukalyptus und süßlicher Rosmarin. Im Mund eine geniale Dichte zeigend, aber gleichzeitig auch fein und kühl daherkommend – erstaunlich kühl. Das Tannin ist total poliert und verspielt. Das Ganze endet in einer fast orgiastischen Dichte an schwarzer Lakritze, mit Cassis und Brombeere untermischt, darunter Schlehe und würzige Himbeere. In diesem Fassmuster ist kaum Holz spürbar, weil die Frucht so unglaublich intensiv ist. Eine aromatische Intensität sondergleichen. So dicht, so reich, so viel von allem. Das Ganze total verspielt und kühl bleibend. Aber trotzdem fast am Gaumen klebend in dieser hohen aromatischen Fruchtintensität, bei gleichzeitig superfeinen Tanninen. Das Ganze in diesem kühlen Trunk – ein Maul voll Wein. Wucht ohne Ende, dicht, aber dennoch nicht fett, sondern verspielt bleibend. Für Minuten nachhallend in einer salzigen, lakritzigen, etwas an Honig erinnernden Fruchtsüße. Hedonistisch. Einfach viel, viel Wein. Seine unglaubliche Feinheit, seine Verspieltheit und sein kühler Trunk lassen ihn aber immer eine Freude im Trinkfluss bleiben. Das ist großer Stoff! 97-100/100