Lobenberg: Ein kleines Château von Silvio Denz, in der Nähe von Château Faugères gelegen, das ebenfalls Denz gehört. 100 Prozent Merlot auf 100 Prozent Kalkstein. Fast die gleiche Komposition wie die Neuwerbung von Silvio Denz, Lafon La Tuilerie. Peby Faugères ist in der Bewerbungsphase vom Grand Cru Classé zum Premier Grand Cru Classé B. Dramatisch üppige Nase. Überhaupt nicht zu vergleichen mit Lafon La Tuileire, der so unglaublich fein, geschliffen und verspielt ist. Hier sind wir auf der wuchtigen und intensiven Seite. Süße Lakritze, sehr an den Faugères erinnernd. Nur noch dichter, noch reifer. Backpflaume, Amarena Kirsche, Druck ohne Ende. Untendrunter eingekochte Früchte, auch Blaubeere. Was für ein Kraftmeier! Trotzdem ist alles weich, alles elegant. Die Frucht ist überhaupt nicht spröde, der Holzeinsatz nicht spürbar. Nur ein Drittel wird im neuen Holz ausgebaut. Im Mund kommt jetzt zum Glück auch rote Frucht. Rote Kirsche, süße Kirsche, auch etwas wilde Schlehe und etwas Blaubeere. Zur Lakritze kommt ein bisschen Cassis. Grandiose Tiefe und tolle Spannung zeigend. Mineralische Länge und Salz am Ende. Eine Turboversion des Faugères. Noch mehr in die Richtung laufend, dabei puristisch bleibend. Keine Härte in den Tanninen, keine Spröde, keine Tannine aus den Kernen. Butterweich, reich und dicht. Ich sehe die große Eleganz, aber gleichzeitig spüre ich auch, wie unglaublich dicht, reich und fast fett der Wein ist. Ein Maul von Wein. Ein Powerwein ohne Härte, ohne störende grüne Elemente. Die Tannine sind fast überreichlich vorhanden, aber butterweich. Eine Perfektion in Saint-Émilion, aber mir einfach zu viel Wein. Er ist nicht marmeladig, aber trotzdem geht mit ob dieser Fülle ein wenig der Trinkfluss verloren. Ich erkenne an, dass das ein Riese ist. Nur nicht mein Stil. 97-100/100