Lobenberg: Pavie Macquin liegt weiter oben auf dem Hochplateau, zulaufend auf Troplong Mondot. Kalkstein mit Lehm-Sand-Auflage. Ein Bioweingut. Dichte, reiche, schwarze Nase. So ein Gemisch aus ganz dunkler, reifer Schlehe, mit Brombeere. Ganz wild. Die Schlehe kommt fast dramatisch rüber. Schwarzlikör-artig. Fast brutal in der Intensität. Mit Salzmassen befrachtet. Helle Lakritze, unglaubliche Minze, darunter pinke Grapefruit. Was für eine Nase! Es ist kein wirklicher Kracher, weil er dafür viel zu fein ist. Multikomplex. Unglaublich schick, unglaublich spannend. Dramatisch Rasse zeigend. Was ist das für eine Nase – grandios! Wahnsinnig schicke, frische Fruchtmasse. Aber dabei fein bleibend. Der Wein hat auf der einen Seite Fülle und Fleisch, auf der anderen Seite drahtige, tänzelnde, spannungsgeladene Fruchtmassen, mit immenser Intensität. Total auf der Frische laufend, obwohl er so viel Fleisch und so viel Mittelbau hat. Grandiose salzige Länge. Dem Team Nicolas Thienpont, der ja auch Beausejour Duffau und Larcis Ducasse zusammen mit seinem kongenialen Partner und Starönologen Stéphane Derenencourt leitet, ist hier in 2019 etwas Außergewöhnliches gelungen. Larcis Ducasse, Beausejour Duffau, Pavie Macquin – drei große Weine. Und sie sind alle unterschiedlich. Beausejour Duffau – dieser unglaublich dichte, würzige Hammerwein. Larcis Ducasse – die feine Schönheit. Pavie Macquin – der drahtige, krautwürzige Tänzer. Was für ein schöner, genialer Auftritt. Spannung, Intensität und Vibration pur. Großes Kino! 99-100/100