Lobenberg: Der 2023er Pavie setzt sich zu 51% aus Merlot, 32% Cabernet Franc und 17% Cabernet Sauvignon zusammen. Pavie liegt auf einem Kalksteinplateau in 85 Metern Höhe über der Dordogne. Nach Süden ausgerichtete, im Schnitt über 35 Jahre alte Reben. Der Ertrag lag 2023 bei nur knapp über 32 Hektolitern pro Hektar. Die Nase ist zunächst pure, dunkle Beerenfrucht. Überwiegend Maulbeere, getrocknete Feige, Einschübe von dunkler Kirsche und Holunder. Dicht, kraftvoll, sehr viel Schub und auch Energie schon in der Nase ausstrahlend. Man spürt quasi schon diese Vibration. Zu der Frucht kommt noch etwas zartherbe Schokolade. Am Gaumen ist auch der 2023er Pavie ein Dampfhammer in seiner extrahierten, dichten, schwarzen Frucht, die von massivem Tannin und einer präsenten Säurestruktur getragen wird. Alle Regler nach rechts, absolut volles Programm in Sachen Kraft und Konzentration. Das interessante – der Wein ist sehr dicht, aber auch gleichzeitig unglaublich frisch durch diese kristalline Säure. Wow, Pavie 2023 fordert, es ist definitiv kein einfach zu trinkendes, hedonistisches Leckerli wie einige andere 2023er, sondern wirklich anspruchsvoller Stoff. Aber das ist Pavie nie, er braucht immer Zeit. Er haftet am Gaumen wie Duct Tape, lässt nicht los, ist einfach unfassbar lang. Wirklich ewiger, rassiger Nachhall in salzig-kalkiger Mineralität. Jetzt in der Jugend einfach noch eher unzugänglich, wird das aber definitiv ein Langstreckenläufer sein. Pavie ist häufig nicht ganz mein Geschmack, aber ich bewerte hier so objektiv wie möglich, denn man kann ihm seine Größe definitiv nicht aberkennen. *** Château Pavie umfasst 42 Hektar Reben, sie sind im Durchschnitt 34 Jahre alt. Das Weingut ist im Besitz von Gérard Perse. Bestes Terroir auf Kalkstein an den Südhängen Saint-Émilions – die Côte de Pavie. Mit das Beste, was Saint-Émilion zu bieten hat. Die Reben sind im Durchschnitt 50 Jahre alt, sie stehen in Dichtpflanzung.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!
