Lobenberg: Die letzten beiden Jahre hatte Pape Clement den Durchbruch von den früher so extrahierten Weinen der Jahrgänge 09, 10, 11 und 12 hin zu zu großer Feinheit. Ein richtiger Paradigmenwechsel hat hier stattgefunden. Die 2017er-Nase ist nicht ganz so superfein wie die des 2016. 2016 war das Beste, was hier je entstanden ist, und einer der besten Weine des gesamten Jahrganges. War einfach riesig. 2017 ist dagegen nur schön. Die Nase ist rund und fein. Voller Harmonie. Feine Lakritze, aber nicht so fett wie manch anderer Pessac dieses Jahr. Veilchen, Lakritze, Flieder, Schwarzkirsche, Brombeere. Aber alles fein, alles schön tänzelnd. Schlehe und Erdbeere kommt im Mund. Schöne salzige Länge, schöne mineralische Spur. Wir sind nicht ganz auf dieser total tänzelnden, verspielten Linie wie Haut Brion das geschafft hat. Oder La Mission. Wir sind schon ein klein bisschen, im negativen Sinn betrachtet, plump. Aber das Ganze als Ode an die Freude, weil es sich ausgesprochen schön trinkt. Und trotzdem bleibt der Pape Clement fein. Irgendwo liegt er zwischen ein bisschen zu plump und zu fett und schöner Größe. Aber was ganz sicher ist, jeder wird diesen Wein lieben und mögen. Das ist ein ausgesprochen süffiges, leckeres Exemplar mit Klasse und schöner Länge. Everybodys Darling auf gehobenem Niveau. Ja, wie ich schon sagte: Eine Ode an die Freude, ohne richtig Größe zu haben. Und dann hängt es manchmal auch ein bisschen am Preis. Das müssen wir abwarten. 94-96+/100