Lobenberg: Musar weiß, autochthone Reben zwischen 60 und 120 Jahre alt. Originalstöcke ungepropft. Abgepresst mit Rappen. 9 Monate vergoren und ausgebaut in Eiche dann 4 Jahre Flaschenlager. Normalerweise immer ca. 2/3 Obaideh Rebe, Ähnlichkeit mit Chardonnay, und 1/3 Merwah Rebe, Ähnlichkeit mit Semillon. Die Reben sind die historischen Vorläufer, vor 7000 Jahren von den kanaanitischen Phöniziern gen Westen verbreitet. In diesem konkreten Jahr zu 100% aus Obaideh. Immer erst spät im Oktober aus kleinen dickschaligen Beeren mit dann nur 12,5% Alkohol geerntet und erzeugt. Das ist dann schon ein Kracher in der Nase. Schon fast fermentierender, wunderbar süß-saftiger Apfel. Datteln im Speckmantel, getrocknete Aprikose, Marzipanbrot, Amontillado Sherry, Rosinen, Waldhonig ... das hört überhaupt nicht auf. Wahnsinn. Und im Mund dann erst mal Frische. Wo kommt die denn her? Die Säure ist noch so derart präsent, erstaunlich. Auf der Zunge haben wir kandierte gelbe Früchte, Quitte, auch wieder Dattel, geröstete Mandel und dann dagegen so wunderbare Mineralität mit Kalk und einer extrem feinen Salzspur. Das ist extremst delikat. An Musar scheiden sich ja die Geister, aber wer gereiften Wein mag, findet hier sein Paradies. Grandios. 98/100