Chateau Moulin Haut Laroque 2017

Moulin Haut Laroque

Chateau Moulin Haut Laroque 2017

94–95+
100
2
Merlot 55%, Cabernet Franc 31%, Cabernet Sauvignon 11%, Malbec 3%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2025–2045
Verpackt in: 24er
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 94–95+/100
Gerstl: 19+/20
Pirmin Bilger: 19/20
Weinwisser: 17,5/20
6
Frankreich, Bordeaux, Fronsac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Moulin Haut Laroque 2017

94–95+
/100

Lobenberg: Moulin Haut Laroque liegt auf der Kuppe in Fronsac, in Saillans, dem Ort in dem alle Stars liegen. Weißer und teilweise auch blauer Lehm sowie Magnesium über purem Kalkstein. Hervorragendes Terroir. Der direkte Nachbar ist das Chateau Tour du Moulin eines sehr bekannten Önologen und Consultants. Kleiner, aber auch sehr gut. Hier oben entstehen mit die besten Fronsac. Es gibt hier so gut wie keine Probleme mit der Trockenheit. Die Wasserversorgung auf reinem Lehm auf Kalkstein funktioniert erstklassig. 55% Merlot, 11% Cabernet Sauvignon, 3% Malbec und 31% Cabernet Franc. Sehr frühe Blüte im Mai und dementsprechend auch eine sehr frühe Lese vom 23. September bis zum 04. Oktober. Das Weingut wurde auch vom Frost heimgesucht und hatte natürlich keinerlei Ernte aus den vom Frost belegten Reben durchgeführt. Dementsprechend ist der Ertrag, zusätzlich durch die extreme Trockenheit des Jahrgangs bedingt, um 40% geringer als in normalen Jahren. Die Nase des Weines, der entsprechend nur aus ganz reifen Trauben erzeugt wurde, ist deutlich von der Cabernet Franc geprägt, und das obwohl die Merlot die Hauptrebsorte in der Blend bei Moulin Haut Laroque ist. Cabernet Franc gibt Würze, gibt extrem viel rote Frucht. Aber gibt auch enorm viel Tiefe, ohne die schwere Süße der Merlot. Extrem viel rote Kirsche, Himbeere, auch ein kleiner Touch rote Johannisbeere, Erdbeere und junge Pflaume dazu. Die Nase ist in einer Blindverkostung sicherlich eher für einen Loire Cabernet Franc zu halten als für einen Bordeaux. Diese unendlich feine Rasse besticht, und seit vielleicht Jahrgang 2012, aber mehr noch 2014, 2015 und mit dem Höhepunkt 2016, hat sich Moulin Haut Laroque zu einer ungeahnten Höhe der Feinheit emporgeschwungen. Ein Weingut, das viel zu oft unter Wert gehandelt wird für das, was Moulin Haut Laroque ist – eines der größten Schnäppchen ganz Bordeaux überhaupt. Der Mund besticht durch diese unglaublich tiefe, würzige Süße, wie nur Cabernet Franc sie ausstrahlen kann, wie reife Jahrgänge Chateau Jean Faure oder gar Chateau Cheval Blanc es zu zeigen vermögen. Aber noch mehr die Top-Weine von der Loire wie Thierry Germain und Clos Rougeard. Aber das ist schon Größe in diesem Wein, der keiner blind nach Bordeaux verorten könnte. Der ganze Charme der Cabernet Franc, diese wunderschön kirschige, beerige Süße. Das Ganze fein unterlegt mit einer cremigen Kalkspur, Kreide, etwas Salz. Und immer wieder diese wunderschöne Kirsch-/Himbeersüße die zurück kommt mit Mineralität, mit Salz. Der Wein hat nicht wirklich Restsüße, er ist komplett trocken. Aber die Extraktsüße, die Balance ist grandios. Ich kam ehrlich gesagt voller Misstrauen hier her, denn nach diesem Hyperjahrgang 2016, nach dem großen 2015, wie kann ein Jahrgang wie 2017 mit diesen großen Malos dagegen ankämpfen? Was hier sicher ist, ist das hier der 2017er eine Spur stärker ist als der 2014er, den wir kurz danach probieren und der sich auch perfekt präsentiert. Wahrscheinlich ist in der Rückbetrachtung 2014 der erste Durchbruchsjahrgang in diese wunderbare, rotfruchtige Charme, in diese Loirehaftigkeit. Und wie schön, dass 2017 nahtlos anschließen kann, obwohl der 2016er unerreicht bleibt. Der Wein ist eine unglaubliche Delikatesse und je länger er hier im Glas bleibt, desto mehr Kraft baut er auch auf. Ich habe den Wein über eine halbe Stunde lang immer wieder degustiert und immer mehr zeigt er seine Faust im Samthandschuh. Gegenüber 2016 fehlt ihm das letzte Quäntchen an schicker Finesse. Er hat einen Hauch Rustikalität. Weniger als 2014, aber doch ein bisschen mehr als 2016. Ein wenig Bitterstoff, was aber extrem gut zu dieser tollen Fruchtsüße passt. Die Rückverkostung des genialen 2016ers, den ich letztes Jahr mit 96+ bewertet habe, zeigt sich heute sogar noch etwas stärker und meine Frage von damals, ob man ihn vielleicht nicht noch etwas höher bewerten darf, muss ich bejahen. 96-97 für den 2016er sind angebracht. Und beim 2017er möchte ich mich doch zurückhalten wegen der insgesamten Jahrgansbeurteilung, aber ich bin mit einer Bewertung mehr als vorsichtig. 94-95+/100

19+
/20

Gerstl über: Chateau Moulin Haut Laroque

-- Gerstl: Der Duft berührt mich total, das ist absolut faszinierend, was da abgeht, eine Duftwolke von atemberaubender Schönheit, ganz fein, aber immens vielfältig und reizvoll, da sind alle Duftnoten versammelt, die man sich nur wünschen kann, verführerischer kann ein Wein nicht duften. Ein Gaumenfluss wie Samt und Seide, ein aromatisches Meisterwerk, das ist eine köstliche Erfrischung, die perfekt reife, rassige Säure wird ideal ausbalanciert durch wunderbar süsses Extrakt, alles ist in sich total stimmig, eigentlich kann man nur staunen über dieses einzigartige Elixier. 19+/20

19
/20

Pirmin Bilger über: Chateau Moulin Haut Laroque

-- Pirmin Bilger: Ein Duft geprägt von einem unglaublichen Tiefgang mit einer betörenden Frische. Perfekt reife, schwarze Frucht mit einer sinnlichen Süße lassen einen in Glücksgefühlen schweben. Die kühle Aromatik wird von einem zarten Minzton geprägt. Der Gaumen erfährt einen Schwall an Intensität mit gleichzeitiger Frische. Da ist soviel Geschmack und trotzdem scheint alles so schwebend leicht und elegant. Es ist wahrlich eine umwerfende Aromatik mit viel Kirschfrucht, Pflaume, Brombeere, Lakritze und einem Mix aus nobelsten Kräutern. Die Länge des Abgangs und auch dessen Kraft in der Aromatik ist beeindruckend und steigert den Wert dieses Weinerlebnisses erneut. Für diesen Preis ist das ein wahrhaftes Weinwunder! 19/20

17,5
/20

Weinwisser über: Chateau Moulin Haut Laroque

-- Weinwisser: --Weinwisser: Granatrubin mit violettem Rand. Verspieltes Walderdbeerbouquet, dahinter rote Johannisbeeren und duftige Veilchen. Am mittleren Gaumen mit seidiger Textur, feinmehligem Extrakt und stützende Muskeln. Im langen Finale mit blaubeerigen Konturen im Rückaroma sowie Graphit und Wacholder. Well done, der beste Fronsac! 17.5/20

Mein Winzer

Moulin Haut Laroque

Moulin Haut Laroque gehört zu den Weingütern in Fronsac, die für langlebige, strukturierte und komplexe Weine bekannt sind, die den Trinkspaß trotzdem nicht hinten anstehen lassen. Durch den hohen Merlot Anteil (65 Prozent) sind die Weine immer eher auf der fruchtigen, saftigen Seite, allerdings...

Chateau Moulin Haut Laroque 2017