Lobenberg: Die Pflanzdichte beträgt fast 9000 Pflanzen pro Hektar, und in Anbetracht dieses Umstandes ist ein Ertrag von gut 45 hl/ha – der genau identisch ist mit dem Vorjahr – extrem gering. Der Ertrag ist dann um die gut 500g pro Stock, was schon extrem gering ist. Trotz dieser extrem hohen Pflanzdichte ist der Ertrag der Cabernet Franc sogar unter 30 hl/ha. Das ist dann bei 8800 Pflanzen schon klar unter 500g. Die entscheidende Größe ist eben der Ertrag pro Rebstock und nicht der Ertrag pro Hektar. Die Weinberge der Familie von der Heyden bestehen überwiegend aus Kies und etwas Sand. Wie der Nachbar du Tertre. Dieses Cru Bourgeois schlägt häufig klassifizierte Gewächse und gehört 2015 wohl zu den Top-Ten der Appellation. Und er ist dabei sehr bezahlbar, immer ein Kauf-Tipp. 57% Cabernet Sauvignon, 15% Cabernet Franc, 20% Merlot, 8% Petit Verdot. Die Ernte fand ab dem 23. September über zwei Wochen statt. Parzelle für Parzelle, in aller Ruhe, jeweils in Perfektion. Die Wetterbedingungen in Margaux waren sehr gut. Die Nase dieses Margaux ist für Monbrison unglaublich typisch. Warm, reichhaltig, dicht, eher von Merlot geprägt als von Cabernet, oder wenn von Cabernet, dann eben von sehr reifer Cabernet. Keine Paprika, sondern höchstens schöne konzentriertes süßes Cassis neben schwarzer Kirsche und Brombeere. Dicht, fein, rassig. Hier in Margaux gab es kaum Regenfälle im September bis auf 20mm, die gerade ausreichten, um den Prozess im Weinberg fortzusetzen. Der Mund greift die Nase auf, kommt sogar noch ein wenig weicher daher. Das Tannin ist butterweich, geschliffen, fein. Der Wein tänzelt und zeigt trotzdem charmant üppige Fülle, ist lecker, trinkig und hat durchaus auch Grip mit salzigem Finale. Die Augen ziehen sich etwas zusammen, weil der Wein doch schon eine gewisse Frische, Säure und auch eine Schärfe zeigt von der Mineralität. Das passt sehr gut zusammen. Wir haben hier das erste Mal wieder seit 2010 einen wirklich großen Wein. Der 12er war ziemlich perfekt und ausgewogen, der 10er war groß, der 15er ist größer, weil er einige ganz leicht grüne Elemente des 10er nicht hat und weil er ein bisschen mehr Qualität in Sachen Charme und Köstlichkeit hat, bei gleicher Dichte und Fruchtvolumen. Monbrison ist nie einer der ganz großen Margaux, aber ganz sicher ein leckerer Top-Wert. 94-95+/100