
Chateau Les Carmes Haut Brion 2022
- 2
- Cabernet Franc 40%, Cabernet Sauvignon 34%, Merlot 26%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2035–2071
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- pikant & würzig
- saftig
- strukturiert
- 3
- Lobenberg: 100+/100
- Wine Cellar Insider: 100/100
- Galloni: 100/100
- Decanter: 100/100
- Parker: 100/100
- Weinwisser: 99–100/100
- Suckling: 99/100
- Jeb Dunnuck: 98+/100
- VVWine: 98–100/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pessac Leognan
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Carmes Haut Brion, 197, av. Jean Cordier, 33600 Pessac, FRANKREICH

In der 6er Holzkiste erhältlichq
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Heiner Lobenberg über:
Chateau Les Carmes Haut Brion 2022
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Lobenberg: 40 Prozent Cabernet Franc, 34 Prozent Cabernet Sauvignon und 26 Prozent Merlot. 13,5 Volumenprozent Alkohol. Der Ertrag lag 2022 bei 40 Hektolitern pro Hektar. Gelesen wurde zwischen dem 05. und dem 28. September. 70 Prozent der Trauben wurden im Keller nicht entrappt. Zu 70 Prozent im neuen Barrique ausgebaut, zu 20 Prozent in 1800-Liter-Fässern und zu 10 Prozent in der Amphore. Obwohl das jetzt hier überwiegend Cabernet Franc ist und 70 Prozent Ganztrauben in der Fermentation dabei waren, ist die Nase deutlich schwarzfruchtiger. Hochintensiv! Aber weder überextrahiert noch hat das zu viel Holz. 2022 ist die Balance für mich deutlich besser als in den Jahren davor, weil diese unglaubliche Feinheit erhalten wird. Die 70 Prozent Ganztrauben sind so gar nicht spürbar. Es hat keinerlei Vegetabilität, es ist ultrafeine schwarze Kirsche mit einem würzigen Unterton. Unglaublich lang, tänzelnd, fein und verspielt. Veilchen darunter und süße Rosenblätter, auch Nougat, Lakritze und Nutella. Wie fein – zum Reinspringen schön! Alles läuft unter feiner schwarzer Kirsche und extrem feinen Tanninen. Niemals zu viel Holz, niemals zu viel Extraktion. Sehr schick, als sei es ein Saint-Émilion. Der Mund hat gewaltig viel Grip, hier kommen die 70 Prozent Ganztrauben zum Vorschein. Diese Würze, diese feine Schärfe und Länge. Das ist Dujac, das ist Pinot Noir aus dem Burgund, kombiniert mit der Loire eines Clos Rougeard. Das Ganze spielerisch-leicht, würzig, spicy – das macht echt Freude! Naturwein trifft auf supereleganten Bordeaux als Symbiose von Pomerol und Saint-Émilion. Eine Ode an die Freude und ein extrem gelungener Wein. Der beste Carmes Haut-Brion der Geschichte und ganz klar einer der besten Weine des Jahrgangs. 100+/100 *** Les Carmes Haut-Brion hat nur 7,6 Hektar Reben. Der Park um das Château ist allerdings vier Mal so groß. Über 10.000 Stöcke pro Hektar. Also extrem kleine Erträge pro Pflanze, weniger als ein halbes Kilo. Über 40 Jahre alte Reben. Wir haben hier überwiegend Kiesböden mit tiefem Lehm und Kalkstein. Eine spannende Kombination, gerade in trockenen Jahren, denn die Lehmböden sind ein idealer Wasserspeicher. Les Carmes Haut-Brion ist das einzige Château überhaupt, das mit Adresse direkt in Bordeaux liegt. Die Weinberge liegen direkt neben Haut-Brion, besseres Terroir in der Appellation gibt es nicht. Zwischenzeitlich war das Weingut im Besitz der Familie Chantecaille und wurde von Didier Furt geleitet. 2010 wurde es an eine Investorengruppe um Patrice Pichet verkauft – dieses große Terroir weckt nun mal Begehrlichkeiten. Guillaume Pouthier, zuvor Weinbergsdirektor bei Chapoutier, wurde zum Direktor ernannt, Stéphane Derenoncourt ist seit mehreren Jahren beratend tätig. Das einzig Negative, was sich über diese traditionell bereiteten, klassischen, tiefen und komplexen Weine sagen lässt, ist, dass es leider immer viel zu kleine Mengen von ihnen gibt. 2016 wurde ein kompletter Neubau direkt neben dem alten Château errichtet. Ein von Philippe Starck designter Komplex. Modern, aber auch genial. Die Besonderheit bei Carmes Haut-Brion ist auch die Art der Vinifikation. Ein Teil der Trauben wird nicht entrappt und als Ganztraube in die Vergärung gegeben. Die Beeren werden auch nicht angequetscht, um nur die weicheren Tannine aus den Häuten zu extrahieren und nicht die grünen Tannine aus den Kernen. Bei der spontanen Vergärung im Betontank wird ein Schichtverfahren angewendet. Entrappte und nicht entrappte Schichten wechseln sich ab, die Flüssigkeit wird völlig natürlich umgewälzt, sodass immer alle Beeren von Saft umgeben sind. So wird eine sanftere und gleichmäßigere Extraktion sichergestellt.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

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Wine Cellar Insider über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Wine Cellar Insider: At the same level as the perfect, 2016, this is an extraordinary-tasting experience. Opaque in hue, aromatically, the wine delivers a cornucopia of fruits, incense, curry, flowers, and smoke. The palate is even better with its endless layers of seamless fruits that caress your senses with their display of salt-tinged, spices, crushed rocks, pit fruits, berries, and white pepper. The seamless finish crosses the 60-second mark with poise, refinement, and purity. The wine was made using 60% whole bunch clusters, blending 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon, and 26% Merlot. The wine was aged in a combination of 70% new, French oak, 20% foudres, and 10% amphora. Drink from 2029-2060.

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Galloni über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Galloni: The 2022 Les Carmes Haut-Brion is a towering masterpiece from Technical Director Guillaume Pouthier. Dark and seamless in the glass, the 2022 presents an exotic mélange of black cherry, lavender, sage, blood orange, menthol, espresso and dried flowers, showing tremendous depth and substance in all of its dimensions. Time in the glass hints as to what is to come in the years and decades that follow. The 2022 is a co-ferment of 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon and 26% Merlot done with 70% stems that saw six full weeks on the skins. Élevage is 70% new oak, 20% 18HL cask and 10% amphora. Most importantly, all the elements are so well balanced that nothing sticks out. Instead, it is the wine's total sense of harmony that is mind-blowing. Magnificent.

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Decanter über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Decanter: Deep and brooding, this wine is beautifully floral with violets, irises, and peonies alongside ripe black cherries, liquorice, and dark chocolate. Concentrated yet bursting with energy, it flows effortlessly across the palate. Vibrant red fruits - strawberry, cherry, raspberry - sit atop a mineral backbone of salty, wet stones. Crisp yet powdery tannins and bright acidity give incredible tension. Despite its depth, it feels almost weightless, so drinkable yet built to age. Pure, pristine, and vibrant, with no trace of heat - just balance and finesse. Juicy, lively, and utterly compelling. A true expression of place and a sure-fire hit. 70% whole bunch fermented. Two years ageing, 80% new oak, 10% big 20hl vats and 10% amphora. 3.55pH. 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon, 26% Merlot.

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Parker über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Parker: The 2022 Les Carmes Haut-Brion is the finest wine bottled to date at this estate under Patrice Pichet's ownership and Guillaume Pouthier's direction. Unfurling from the glass with aromas of violet, iris, dark wild berries, pencil lead and mulberries, it's medium to full-bodied, deep and concentrated with a deep core of fruit beautifully framed by velvety, precise tannins, segueing into a long, saline and perfumed finish. Suave and harmonious, it was crafted with 70% whole bunches and matured in 70% new oak. This unconventional blend of 40% Cabernet Franc, 34% Cabernet Sauvignon and 26% Merlot represents a turning point for the estate, cementing its rapid ascendancy in the Bordeaux firmament.

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Weinwisser über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Weinwisser: 40 % Cabernet Franc, 34 % Cabernet Sauvignon, 26 % Merlot, 13.5 Vol.-%, pH 3.64. 70 % ganze Trauben mit Stielen. Der Wein wird zu 70 % aus ganzen Trauben mit Stielen gewonnen und zu 70 % in neuen Fässern, zu 20 % in Foudre und zu 10 % in Amphoren ausgebaut. Ungeheuer vielschichtiges Bouquet, frisch gepflückte Alpenheidelbeere, roter Kirschsaft, betörendes Veilchenparfüm, getrocknete Rosenblätter, Schokopastillen, Brasiltabak und Brombeergelee. Am energiegeladenen Gaumen mit seidiger Textur, salzigem Extrakt, engmaschigem reifem Tanningerüst und kaskadenartigem Körper. Im konzentrierten Finale ein Feuerwerk von Wildkirschen, tiefschürfender Terroirwürze, Olivenpaste, dazu ein Hauch Menthol und ein ewig langes Finale mit royaler Adstringenz. Der beste Les Carmes ever und die Nummer 1 in Pessac. Chapeau Guillaume Pouthier! 99-100/100

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Suckling über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Suckling: The purity and focus here is impressive with blackcurrants, crushed stones and floral undertones. The whole-bunch character comes through clearly with rose-stem and floral aromas and flavors. Full-bodied, this is always so delicious but has lots of integrated, open-grained tannins. 70% whole-cluster fermentation. 40% cabernet franc, 34% cabernet sauvignon and 26% merlot. Idiosyncratic. So attractive now but will age beautifully.

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Jeb Dunnuck über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château Les Carmes Haut-Brion checks in as a blend of 42% Cabernet Franc, 31% Cabernet Sauvignon, and the balance Merlot that saw plenty of stems in the ferments and 20 months in 80% new barrels. Its deeper ruby/purple hue is followed by a sumptuous nose of red, blue, and black fruits, as well as leafy herbs, darker chocolate, crushed stone, and almost bloody, iron-like nuances. I love its overall balance on the palate, and it's medium to full-bodied, has a pure, layered mouthfeel, beautifully integrated tannins, and a great finish. It shows the class of this great terroir and will benefit from 4-6 years of bottle age and still be drinking well in 30-40 years. You'd be hard-pressed to describe this as Bordeaux in a blind tasting today, yet I have no doubt it will develop more and more classic Graves character over the coming decade. It’s a sensational, singular wine.

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VVWine über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- VVWine: Dunkelrot, fast Schwarz. Die Nase ist ein Parfüm, eine Droge, das gehört zu diesen Weinen, die sofort, bei der ersten Nase schon, die Gänsehaut generiert, tiefgründig, kühl, pinoesk, Cassis, Brombeeren, Rosen, Veilchen, sogar Lavendelblüten, das ist ein Gedicht, man könnte stundenlang schnuppern. Im Gaumen straff, dicht und präzis, der Wein baut viel Druck auf, zeigt eine grosse Konzentration, bleibt dabei hochelegant, die Würze, die Frische, die perfekte Tanninstruktur, hier ist alles im Lot. Im Abgang von fast endloser Länge, und mit einer Frische, die seinesgleichen Sucht. Dieser Les Carmes Haut-Brion erzählt Geschichten; er ist einmal mehr verblüffend anders, als alles andere, was ich probieren konnte, wird in jeder Phase seines Lebens Spass machen und hat grosse Reserven. 2028 bis 2065+ 98-100/100

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Gerstl über: Chateau Les Carmes Haut Brion
-- Gerstl: Das Bouquet ist von der Cabernet-Frucht deutlich geprägt, es zeigt viel rotbeerige Frucht und eine geballte Ladung von Kirsche. Zart würzige und elegante Nuancen stehen für zusätzliche Komplexität. Das ist ein traumhafter Duft, der die Faszination und Schönheit eines her- ausragenden Bordeaux-Jahrgangs zeigt. Am Gaumen von Beginn an viel Druck, einerseits durch die intensive Fruchtaromatik und an- derseits durch die köstliche Extraktsüsse. Die geniale Säure verleiht dem Wein eine sehr schöne Balance und lässt ihn herrlich saftig er- scheinen. Atemberaubende Länge mit einem einnehmend würzigen Finale. 20/20
Carmes Haut Brion
Als 1584 der Mönchsorden „Les Carmes“ begann auf den 4,5 Hektar Kiesanhöhe in Pessac Wein anzubauen, wussten die geistlichen Herren offensichtlich, was sie taten. Die Weinberge liegen direkt neben Haut Brion, besseres Terroir in der Appellation gibt es nicht. Zwischenzeitlich war das Weingut im...
