Lobenberg: Einer der wenigen, im Zeitablauf wirklich nur auf Grund der Qualität dauerhaft etablierten, raren Kultweine Bordeauxs. Wahrscheinlich haben nur Le Pin, Petrus und Ausone diese Ausnahme-Stellung auch halten können. Eglise Clinet gehört Denis Dourantou, einem sehr auf seine eigenen Weine konzentrierten und etwas eigenwilligen Wein-Künstler. Der Francois Mitjaville von Pomerol. Auch in der immer dem Jahrgang gerecht werdenden Vinifikation ist er in Pomerol immer ganz vorne! Natürlich fast nur Merlot mit minimaler Cabernet Franc Beteiligung. Extrem kleine Erntemenge. Fast schwarz. Walderdbeere und frische Pflaume steigen in die Nase, kleine Waldbrombeere, etwas Zimtwürze, ein Hauch Thymian, sehr tief ohne fett zu sein, dicht ohne dick zu wirken, so überaus harmonisch und seidig fein, sehr hohe Duftintensität. Ein Grand Cru aus dem Burgund. Sahnig, samtige Feinheit, ein Hauch von Valrhona, Tabak, Illy-Espresso, perfekte Balance, Finesse ohne Ende. Der Duft reicht schon, trinken nicht nötig, das ist der abgehobene, hedonistische Genuss pur! Ach so…Trinken! Kann der Mund mithalten? Hat sich gelohnt, feinste Waldbeeren, seidig kühler Mund und unendlich fein, verspielt, ein Tanz um die Sinne, unterschwellig butterweiches, ultrafeines Tannin. Die Säure ist ausgeprägt aber total integriert in das seidige Tanningerüst. Die große Kraft kommt erst im ungeheuren Nachhall von über zwei Minuten zu Bewußtsein. Diese Feinheit erinnert an die ganz großen 100-Punkte-Weine von Cheval Blanc. Eglise Clint ist der muskelbepackte Super-Finesse-Wein des Jahrgangs, mit Ausone und Le Pin, der Wein des Jahrgangs. Anders als Ausone nötigt Eglise Clinet dem Genießer aber weniger einschüchternde Achtung ab, sondern nur aufmerksame Sensibilität für diese reine und ultrafeine Schönheit und Feinheit. 97-99/100