Le Joyau 2015

Le Joyau 2015

Zum Winzer

96–97+
100
2
Merlot 48%, Cabernet Sauvignon 48%, Petit Verdot 4%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2036
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97+/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Cotes de Blaye
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Le Joyau 2015

96–97+
/100

Lobenberg: Auf diesem Weingut werden keine Traktoren eingesetzt, alles wird mit dem Pferd gepflügt. Dominique Leandre-Chevalier hat hier in Cotes de Blaye ein extrem biologisch bearbeitetes, aber nicht zertifiziertes Weingut. Dichtpflanzung mit 10000 bis 33 Tsd. Stöcken pro Hektar. Aber nicht nur Dichtbepflanzung, sondern auch sehr dicht am Boden befindliche Trauben, nur 5-6 Trauben und nur maximal 400-500g Ertrag pro Weinstock. Dieser extrem geringe Ertrag pro Weinstock bringt natürlich diese unglaubliche Dichte. Das Ganze geschieht natürlich, Dominique braucht keine grüne Lese durchführen und keine Trauben durchschneiden o.ä. Das ist Ertragsbeschränkung auf ganz natürliche, biologische Art. 48% Merlot, 48% Cabernet Sauvignon, 4% Petit Verdot. Die Nase ist dicht, aber unglaublich fein dazu. Trotz eines hohen Cabernetanteils kommt fast nur Kirsche, rote Kirsche, Schlehe, dann kommt schwarze Kirsche, ultrafein, süße Maulbeere, Holunder, auch ein bisschen getrocknete Blaubeere und süßes Cassis, aber die Kirsche ist auf jeden Fall die Dominante. Im Mund noch mehr Kirsche. Fast an Süßkirsche aus dem Einweckglas erinnernd, lecker zum Reinspringen, heller Kirschsaft, nichts Überkonzentriertes, trotzdem dicht, so zart und fein, spielend, auch ein bisschen Zwetschge aus dem Einweckglas. Alles ist süß eingelegt, wunderbar butterweich, das Tannin ist so zärtlich. Das Ganze schmeckt nicht wie ein Wein, sondern wie wunderbarer Zwetschgen-Kirschsaft. Ganz zart, ganz lecker, einfach zum Trinken und Saufen. Alle Trauben wurden händisch entrappt, dann im kleinen Holzfass vergoren und zu 100% im neuen Barrique ausgebaut. Das ist kaum zu glauben. Das Holz und der Alkohol sind unspürbar. Ein süßer, leckerer Kirsch-Zwetschgensaft. Unglaublich. Das ist mehr als everybodys darling, das ist so ungeheuer lecker. Im aufrecht stehenden Barrique vergoren, der Wein wurde danach nicht gepresst, sondern nur der Ablaufsaft verwendet. Diesen Château le Queyroux kann ich so schwer einschätzen, ich habe den Winzer gefragt, ob überhaupt Alkohol drinnen ist. Der Wein ist soooo seidig. Diese wunderbare feine Himbeere und süße rote Kirsche und Zwetschge, so seidig, so samtig, noch nicht mal die Tanninschärfe des letzten Jahres, auch kein Salz, ultrafein mit riesen Charmefaktor, lang haftend, oh Gott ist das lecker. Er ist ganz schwer zu bewerten, weil der Wein irgendwo natürlich auch keine wuchtige Größe ausstrahlt, sondern nur unendliche Feinheit. Aber wahrscheinlich ist es ja das, wenn ich den Jahrgang 2015 sehe, worauf es ankommt und dann gehört er auf jeden Fall zu den phänomenalsten Weinen, die ich in diesem Jahr probiert habe. 96-97+/100

20
/20

Gerstl über: Le Joyau

-- Gerstl: Schon der Duft ist absolut einzigartig, ein Kirschduft von selten gesehener Schönheit, schwarze und rote Kirschen strahlen um die Wette. Edle Gewürze, feinste Kräuter, Leder, schwarze Trüffel, florale Düfte, die Vielfalt ist berauschend. Am Gaumen eine echte Sensation, übetrieben gesagt ein Fruchtsaft ohne Tannin, spektakulär aromatisch, von unglaublicher Feinheit und Eleganz, ich probiere ich staune, ich probiere wieder und ich staune noch mehr. Das ist ein Weinunikat wie ich es noch gar nie erlebt habe, das ist eine saftige Art wie es eigentlich gar nicht möglich ist und der hat Aromen ohne Ende, und ist von sprichwörtlicher Leichtigkeit, fühlt sich am Gaumen schon fast wie ein Weisswein an. Der hat Kraft Fülle, süsses Extrakt, rassige Frische, explosive Aromatik. Irgendwann nachdem ich ihn 10 oder mehr mal probiert habe spüre ich doch noch dass der Wein auch Tannine hat. Ich bin restlos begeistert, ich bin mir aber bewusst, dass es mir nicht gelingen wird, in Worte zu fassen, was ich hier erlebe, ich habe ganz einfach etwas vergleichbares noch nie erlebt. Vielleicht ist es ein Burgunder, aber selbst da sind die Tannine nicht so fein. Der Wein ist zu 100% im neuen Barrique vinifiziert und man spürt absolut überhaupt kein Holz. Alleine das beweist schon was für ein gigantisches Potenzial in diesem Wein steckt. 20/20

Mein Winzer

Domaine Leandre-Chevalier

Dominique Leandre-Chevalier wollte ursprünglich nicht Winzer werden. Und nun ist er sogar ein Hexenmeister der Gattung. Von nur drei Hektar biodynamisch bearbeiteter Parzellen, die zum Teil mit 10.000, mit 11.000, zum Teil sogar mit 33.000 Stöcken pro Hektar bepflanzt sind, zum Teil reinsortig mit...

Le Joyau 2015