Lobenberg: 48% Merlot, 48% Cabernet Sauvignon, 4% Petit Verdot. Dichtpflanzung mit 10.000 Stöcken pro Hektar. Der extrem biologisch, aber nicht zertifiziert bearbeitet Weinberg von Dominique Leandre-Chevalier. Nicht nur Dichtpflanzung der Stöcke, sondern auch sehr dicht am Boden befindliche Trauben. Nur fünf bis sechs Trauben und nur 500 Gramm Ertrag pro Pflanze. Dieser extrem geringe Ertrag pro Pflanze bringt natürlich diese unglaubliche Dichte. Der 2010 war und ist ein großer Wein, der 2012 war durchaus auf seiner Fährte, wenngleich der 2014er in der Nase nochmal eine höhere Dichte ausstrahlt. Dem Wein entströmt eine unglaublich dunkle Wolke an schwarzer Kirsche und süßer Maulbeere. Dazu Holunder, ein ganz kleiner Hauch Blaubeere darunter, und auch schönes süßes Cassis. Der hohe Anteil Cabernet Sauvignon ist perfekt ausgereift. Die Nase ist im Grunde mehr die eines reifen Kaliforniers, so schiebend, so einladend, wuchtig opulent, aber nicht tanninreich, sondern butterweich dazu. Im Mund auch sehr reif, aber deutlich feiner rüberkommend. Mit einer schönen salzigen Mineralität an der Seite, mit feiner Würze. Die Cabernet zeigt schöne süße rote Paprika, sogar hochreif. Dazu konzentrierte Himbeere und süße rote Kirsche. Seidig und samtig mit einer leichten Tanninschärfe und einer Spur Salz dazu. Das Ganze bleibt aber ultrafein und seidig, mit einem hohen Charmefaktor. Der Joyau hat nicht die Größe des 2010er, aber doch die gleiche wunderbare Frucht wie 2012 und diesen unglaublich saftigen Trinkfluss. Der Wein 2014 entspricht dem 2012er durchaus. Einer der charmantesten Verführungen des 2014er-Jahrgangs und wie immer en primeur eine Top-Empfehlung. Wie schon 2012 ein extrem delikater Wein, der einfach unglaublich viel Freude in der Verkostung macht. 93-95/100