Lobenberg: Larcis Ducasse besteht 2021 aus 86 Prozent Merlot und 14 Prozent Cabernet Franc. Schwarzfruchtige, süße, dichte Merlot-Nase. Konzentriert und noch etwas verschlossen. Kühl und minzig. Extrem mineralischer Unterbau, viel Graphit und pfeffrige Würze von der Cabernet Franc schwingt mit. Am Gaumen dann so ultrafein und mit sooo schöner Frische ausgestattet! Charmant und elegant. Die geschliffene Cabernet Franc kommt hier total zum Tragen, das könnte fast ein Saumur-Champigny sein. Mediterrane Kräuter und satte Schwarzkirsche vereinen sich im komplexen Aromenspiel. Larcis ist mit dieser genialen Finesse wirklich schick in 2021, wie eine elegantere Version vom 2017er. 95-97/100Larcis Ducasse ist der Nachbar von Château Bellefont-Belcier. Zur anderen Seite liegt Château Pavie. Das sind die besten Lagen der südlichen Kalksteinhänge von Saint-Émilion, die Côte Pavie. Recht steil noch, Südexposition. Der Wein ist seit Jahren einer der Geheimtipps Saint-Émilions und schwer zu finden. Immer etwas modern, weil der Neuholz-Anteil relativ hoch ist. Aber gleichzeitig ist er auch ultrafein und poliert. Das Terroir ist auch in schwierigen Zeiten gut geeignet.Wie in den meisten Regionen Europas lautet der Tenor auch in Bordeaux »2021 - zurück zur Klassik!«. Nach mehreren warmen Jahren in Folge kommt 2021 hier mit genialer kühler Eleganz und niedrigen Alkoholwerten um die Ecke. Sehr schick, fein, dabei aber auch so spannungsgeladen – ein absolutes Traumjahr für Finesse-Trinker. Die Weine zeigen viel aromatischen Fruchtdruck bei wirklich reifer Tanninstruktur durch die längere Vegetationsperiode. Ein großes Aufatmen unter allen Winzern, denn das Ergebnis ist quasi die Entschädigung für die harte Arbeit im Weinberg, die die Natur von Anfang bis Ende des Jahres von allen Beteiligten abverlangt hat. Hohe Niederschläge zu Beginn des Jahres, was gleichzeitig aber auch ein Segen für die trockenen Böden war. Dann nochmal ein Temperaturtief im April, schon nach dem Austrieb. Das Bordelais hat es aber nicht ganz so hart getroffen, die Frostschäden waren hier im Mittel nicht so verheerend wie in anderen Teilen Frankreichs, deshalb sind die Erträge insgesamt doch noch zufriedenstellend. Der Merlot ist außerordentlich edel, mit bemerkenswert konzentrierter Frucht, während der Cabernet unglaublich intensiv und frisch ist, was dem Jahrgang große Eleganz verleiht. Vielleicht in einer Reihe mit 2008, 2012 und 2014 mit seinen jung schon so verführerisch zugänglichen Weinen, die aber auch noch eine lange Zukunft vor sich haben.