Chateau Lafleur 2022

Chateau Lafleur 2022

Holzkiste

Zum Winzer

100
100
2
Cabernet Franc 51%, Merlot 49%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2032–2082
Verpackt in: 6er OHK
3
Lobenberg: 100/100
Quarin: 100/100
Falstaff: 100/100
Revue du Vin de France: 98–100/100
Wine Cellar Insider: 98–100/100
Jane Anson: 98–100/100
Decanter: 98–100/100
6
Frankreich, Bordeaux, Pomerol
7
Allergene: Sulfite
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lafleur 2022

100
/100

Lobenberg: Zusammen mit Pétrus und Le Pin ist Lafleur das begehrteste, das rarste und das kultigste Weingut, das es in Pomerol und damit vielleicht in ganz Bordeaux gibt. Anders als der Pensées de Lafleur, der auf Lehm wächst, stehen die Reben bei Château Lafleur zu 100 Prozent auf einer Kieslinse. 51 Prozent Cabernet Franc und 49 Prozent Merlot. Alte Reben. Der Unterschied vom Pensées zum Erstwein ist schon recht groß. Es ist erstaunlich, dass wir hier auf Kies eine so hohe Dichte und Intensität bekommen. Trotzdem ist der Wein unglaublich fein. Die Cabernet Franc kommt Loire-haft als Dominante. Extrem konzentrierte rote und säurebeladene Himbeere. Sauerkirsche dazu und Holunder, dann erst kommt Schwarzkirsche. Das Ganze läuft extrem auf roter Frucht. Total verspielt, lang und salzig! Grandioser schick! Der Wein steht für Minuten und ist extrem faszinierend in seiner unendlichen Feinheit…100/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

100
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Quarin über: Chateau Lafleur

-- Quarin: Nach einem 2018er, der mit 20//100 im Primeur bewertet wurde, und einem 2020er, der nach der Abfüllung mit 20//100 bewertet wurde, packt Lafleur 2022 einen Wein mit außergewöhnlichem Ausdruck in sein Geschenkpaket. Sehr dunkle, tiefe und schöne Farbe. Wunderbare intensive, feine, fruchtige, reine, komplexe Nase. Er ist der frischeste aller Rotweine dieses Hauses: Nuancen von schwarzen Früchten, Teer, Pflaumen und Vanille. Am Anfang des Gaumens ist er sehr zartschmelzend und entwickelt langsam eine ganz neue Kraft mit einer großen Tiefe, die man sich nicht vorstellen kann, bevor man sie auf der Zunge hat. Gleichzeitig eine grandiose Fülle und eine gezügelte Kraft zu empfinden, kommt der Quadratur des Kreises gleich. Was für eine Gnade! Diejenigen, die das Glück haben, dieses Getränk eines Tages in den Mund zu nehmen, werden viel träumen. Zusammenstellung: 51 % Bouchet, 49 % Merlot. Alkoholgehalt: 14°6 - pH-Wert: 3,75. 100/100

100
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Falstaff über: Chateau Lafleur

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Intensive dunkle Beerenfrucht, unterlegt mit einer sehr charakteristischen Würze, fein Hauch von Kräutern, Rost, Grafit, Brombeeren sind unterlegt. Komplex, zart nach Lakritze, reife Kirschfrucht, aber dann folgen die straffen, tragenden Tannine, salzige Mineralität, die Kraft ist vollkommen verpackt, enorme Länge, tolles Potenzial, die Elemente sind noch nicht vollends verbunden, aber die Aussichten sind grandios. 100/100

98–100
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Revue du Vin de France über: Chateau Lafleur

-- Revue du Vin de France: 'Even more youthful than the 2020 was at this stage' according to Julie and Baptiste Guinaudeau. Lafleur 2022 is the Pomerol that seems the most open and evident at this stage. It is still discreet, shy of revealing its aromas and structure. One has the impression of tasting a wine whose fermentation has just finished and one can still almost taste the freshly harvested grapes! One tasted, there is a striking impression of unity, amplitude, intensity and plenitude. The lively fruit quality well reflects the warm climate of the summer as a given rather than a handicap. 98-100/100

98–100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Lafleur

-- Wine Cellar Insider: Boysenberries, black raspberries, cherries, lilacs, violets, cocoa, and plum liqueur create the intoxicating perfume. Texturally, the wine meshes its viscosity, volume, density, opulence, and power with energy and lift. The levels of depth, and concentration here are are off the charts. The unctuous finish exceeds 60 seconds as it expands, builds, and coats your mouth, teeth and gums. It is important to note, that nothing is out of place, nothing is heavy. Everything is balanced and seamless. Like all great Lafleur vintages, this has almost unlimited aging abilities, yet the wine can be enjoyed after 5 years or so of bottle age. The wine blends 51% Cabernet Franc and 49% Merlot. 14.5% ABV, 3.8 pH. Harvesting took place from September 3 - September 17. Drink from 2030-2065. 98-100/100

98–100
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Jane Anson über: Chateau Lafleur

-- Jane Anson: Delivers the density and serious character of Lafleur, but while this is deep in colour it is not impenetrable, with more nuance than many, jewel ruby with vibrant reflections. Clear austerity to the tannins but this is a wine that always takes patience, and it provides a welcome sense of continuity in a vintage where the byword is excess. Confident, careful, precise, with red roses, peony, heather, slate, steel, graphite, incense, blueberry and raspberry fruit, and oyster shell salinity, layered and joyful, with cooling mint leaf on the finish. Jean-Baptiste Guinaudeau so often sets the conversation in a vintage, and he is doing so again here. Harvest September 3 to 17, 30% new oak. Potential 100. 98-100/100

98–100
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Decanter über: Chateau Lafleur

-- Decanter: A sublime wine from Lafleur in 2022 that delivers a vibrant, electric and incredibly charming wine with subtle power. A beautiful nose, inviting, generous and elegant, sweet and forward with hints of ripe fruit and roses. Sleek, sharp, direct and coursing with energy on the palate interweaving layers of dark fruits, tightly-knitted tannins, savoury spice and fresh minerality. Plum, damson, cherry, violets, floral and cool blue fruits, graphite and slate with a blood-iron tang. The edges have electricity and bite despite the clear concentration and power in-between. Long length that goes on and on. Perhaps less openly charming and generous than some at this point but this takes its time to open, carefully expanding and showing its potential. Wonderful. 98-100/100

Suckling über: Chateau Lafleur

-- Suckling: A structured Lafleur with tannins that spread across the palate that are polished and serious. Full and so beautiful. Shows complexity with white pepper, cloves, and rose stems. Velvety and thoughtful. 51% cabernet franc and 49% merlot. 98-99/100

Parker über: Chateau Lafleur

-- Parker: A deep, gourmand vintage for this singular estate, the 2022 Lafleur unfurls in the glass with aromas of mulberries and cherries mingled with hints of rose petal, iris, orange zest and vine smoke. Full-bodied, layered and enveloping, it's pure and seamless, with supple tannins, huge depth at the core and a long, resonant finish. One of the most characterful as well as most consistent wines produced in contemporary Bordeaux, it will surely emerge as one of the vintage's high points. 97-99/100

Weinwisser über: Chateau Lafleur

-- Weinwisser: 51 % Bouchet, 49 % Merlot. Ganz tiefgründiges Bouquet, zarte schwarzbeerige Konturen, Wildkirsche, dunkler Graphit und frisches Schwarzbrot. Im zweiten Ansatz vorsichtiges Veilchenparfüm, getrocknete Rosenblätter und Orangenzeste. Am vielschichtigen Gaumen seidige Textur, sehr seriös, stützende feinnervige Rasse, mineralischer Kern und engmaschiges Tanninkorsett. Im konzentrierten, langanhaltenden Finale Wildkirsche, Oliven und Szechuanpfeffer. Ganz großes tiefgründiges Pomerol-Kino! 98-99/100

Mein Winzer

Chateau Lafleur

Das legendäre Chateau Lafleur besitzt nur 4,5 Hektar Rebflächen, diese allerdings auf tiefem Kiesgrund, der mit Eisen und Sand durchzogen ist. Der Rebbestand ist sehr alt, weil Lafleur beim Frost von 1956 verschont blieb und nicht komplett neu bepflanzt werden musste.

Chateau Lafleur 2022