Gabriel über:
Chateau Lafleur
-- Gabriel: Dunkles Granat, recht satt in der Mitte, rubiner Rand. Kein einfaches Unterfangen diese Lafleur-Fassprobe nasal anzugehen, er wirkt dezent medizinal oder auch mineralisch, zeigt rote Fruchtschalen, Kräuternuancen und helle Edelhölzer. All dies bewegt sich im diskreten Bereich. Im Gaumen füllig mit cremigen Tanninen, man spürt deutlich seine Grösse und man weiss auch, dass ein hoher Cabernet-Franc-Anteil immer eine schlechte Bank für Jugendavancen ist. Das Finale endet süss mit rotbeerigem Schimmer. Aus Erfahrung und aus der Jahrgangsvorgabe kann man hier sicher sein, dass dies ein grosser Lafleur wird. Mir schienen aber die früheren Jahrgänge bei Fassproben aufdringlicher und kraftvoller. Und die haben mir -ganz ehrlich gesagt -damals dann auch besser gefallen. Immer auch im Hinblick auf die ganz alten, legendären Lafleurs. Die heutigen sind anders, feiner und vielleicht auch zu allgefällig. Mir fehlt die alte Supplement-Genialität. Aber man muss das Neue auch akzeptieren, ohne den Wein zu strafen. Denn die Klasse ist –im Prinzip –fraglos da. 19/20