Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2022

Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2022

Zum Winzer

100
100
2
Cabernet Sauvignon 94%, Merlot 5%, Petit Verdot 1%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2034–2081
Verpackt in: 1er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 100/100
Quarin: 100/100
Falstaff: 100/100
Suckling: 99–100/100
Revue du Vin de France: 99–100/100
VVWine: 98–100/100
Wine Cellar Insider: 98–100/100
Gerstl: 20+/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2022

100
/100

Lobenberg: 94 Prozent Cabernet Sauvignon, fünf Prozent Merlot und ein Prozent Petit Verdot. Der Premier Cru auf der Grenze zu Saint-Estèphe – häufig der feinste aller Topwerte des Pauillac. Sehr auf Cabernet laufend in 2022, aber auch sehr fein. Die Tannine sind poliert, der Wein tänzelt und ist schick. Rote Paprika, wenig Süße, aber auch gar nichts Maskulines, nichts Pauillac-artiges, sondern eher feine Loire repräsentierend mit seiner Erdbeer- und Himbeernote. Rote Johannisbeere und etwas Cranberry in der Nase, dazu feiner Kalksteinstaub und Regen auf heißem Asphalt. Schon extrem zart und schick! Am Gaumen ein sehr seidiges Tannin, aber durchaus reichlich davon. Ein klein wenig spröde im Mund, etwas trocken. Hintenraus kommt dann mit leicht spitzer Säure rote Johannisbeere und eine rote Salzspur. So ganz verstehe ich den Hype um Lafite nicht. Ich finde, er steht nicht vor Mouton und Pichon Lalande. Sehr guter Wein, aber für die Preisgruppe schon ziemlich abenteuerlich. Dennoch ohne Frage ein sehr guter Lafite und ein Alllzeithoch in seiner überragenden Eleganz. 100/100 *** Lafite Rothschild hat 100 Hektar und produziert jährlich je 240.000 Flaschen vom Grand Vin und vom Zweitwein. Das durchschnittliche Alter der Reben liegt bei über 35 Jahren, gelesen wird selbstverständlich per Hand, selektiert zum Teil bereits im Weinberg. Die Vinifikation erfolgt 18 bis 25 Tage in temperaturgeregelten Edelstahltanks und in Holzfässern bei maximal 30°C, die malolaktische Fermentation macht der Wein im Tank. Ausgebaut wird 20 Monate in neuen Eichenfässern.

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

100
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Quarin über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Quarin: Die Farbe ist tiefschwarz. Intensive, feine, fruchtige, subtile, edle, kakaohaltige und sehr vornehme Nase. Sophistisch vom ersten Moment an, mit Anmut im Mundgefühl, der Wein schmilzt opulent, subtil und gleichzeitig komplex. Sehr, sehr großes Finale, edel, kraftvoll und doch luftig. Ein Engel kommt vorbei! Oh là là, unmöglich zu spucken! Zusammenstellung: 94 % Cabernet Sauvignon, 5 % Merlot, 1 % Petit Verdot. Alkoholgehalt: 13°7 (Durchschnitt plus, 13°3 im Jahr 2018). PH-WERT: 3,85. Ertrag: 38 hl/ha. 100/100

100
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Falstaff über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart tabakig unterlegtes Edelholz, schwarze Waldbeeren, Cassis und dunkle Kirschen, ein Hauch von Orangenzesten und Lakritze. Stoffig, schwarze Beeren, frische Kirschen, Ribiseln, finessenreiche Struktur, seidige Tannine, mineralisch-salzig im Abgang, geprägt von enormer Länge, grandioses Reifepotenzial. 100/100

99–100
/100

Suckling über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Suckling: A classical Lafite that reminds me of something like the 1986, with its blackcurrant and tobacco character with cedar and hazelnut, but it's so today with its purity and precision. It's really about being Lafite here. Terroir gives great elegance with strength. 99-100/100

99–100
/100

Revue du Vin de France über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Revue du Vin de France: Harvest was unusually early at Lafite in 2022 and this wine is close to perfection. The balance is just right, even with a level of alcohol (13,6%) that is a record for the estate. The definition of structure and flavours is simply spectacular and the flow on the palate never seems to stop, combining elegance with power in a seamless manner that seems to linger for ever. 99-100/100

98–100
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VVWine über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- VVWine: Tiefgründig und kühl, dieser Wein strahlt keine Spur von Hitze aus dem Glas, mineralische Untertöne mit delikater Frucht, rote und dunkle Beeren, Veilchen, Iris, sogar ein Hauch von Orangenblüten, faszinierend. Im Gaumen schlank, super elegant, das ist tänzerisch leicht und doch dicht, der Wein hat schon fast eine burgundische Eleganz, tänzelt über die Zunge, die Tannine sind fein mit der Frucht verwoben, unglaublich energiegeladen und dabei die Ruhe in Person. Langes, rotfruchtiges Finale. Finesse pur. 2030-2060+ 98-100/100

98–100
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Wine Cellar Insider über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Wine Cellar Insider: Garnet in color, a single swirl brings out its cornucopia of scents: flowers, currants, cherries, smoke, leather, lead pencil, Cuban cigar wrapper, orange rind and smoke. The wine is pure silky, elegance in texture. This is perhaps the most sensuous vintage of Lafite ever produced with its dream texture on the palate. In the mid-palate, the wine shifts from black to red to black fruits before moving to its wave of orange citrus, ending with refreshing mint notes. The purity in the fruits is striking. The over 60-second finish is seamless, which is a good thing, because this wine is so good, you never want it to end. The wine is complete from start to finish. The wine blends 94% Cabernet Sauvignon, 5% Merlot, and 1% Petit Verdot. It is interesting to note that the wine includes 17.5 % press wine in the blend, which sets a record for Lafite. 13.6% ABV, 3.85 pH. Harvesting starting August 31 for the young Merlot vines, for the grapes used in the Grand Vin, September 5, - September 23. Yields were 35 hectoliters per hectare. 40% of the harvest went into the Grand Vin. This is an earth-shattering vintage of Lafite that buyers with the disposabile income should add to their cellar. Drink from 2030-2065. 98-100/100

20+
/20

Gerstl über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Gerstl: Der Lafite im Vergleich mit Carruades: Der Duft zeigt sich deutlich schwarzbeeriger, ansonsten genauso superfein und hochelegant, ein unbeschreibliches Finessenbündel. Letztlich ist da doch noch ein Hauch mehr Konzentration, vielleicht auch noch mehr Komplexität. Aber das ist auch unter den Lafite-Jahrgängen ein Überwein, das ist reiner Nektar, ein berührendes Stück Natur, da bleibt nur ehrfürchtiges Staunen. Ich versuche, ihn irgendwo unter den mir bekannten Jahrgängen einzuordnen. Im Moment ist er noch jugendlich wild, deshalb weit entfernt vom filigranen 53er, aber auch so total auf der Finessenseite, darum ebenso weit entfernt vom überbordenden 59er – vielleicht ist er eine Mischung der beiden. Allein diese Vorstellung raubt mir den Verstand, das könnte es vielleicht werden und das wäre dann definitiv ein göttliches Getränk. 20+/20 so oder so, ich glaube nicht, dass ich schon einmal einen Jungwein von solcher Vollendung verkostet habe. 20+/20

Jeb Dunnuck über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château Lafite-Rothschild is based on 94% Cabernet Sauvignon, 5% Merlot, and 1% Petit Verdot that was harvested between the 31st of August and the 24th of September. It's a richer, more opulent wine compared to the more classic 2020 (although the pH is higher in the 2020) and has a deep, full-bodied, concentrated profile as well as classic Lafite aromatics of spicy red and black fruits, freshly sharpened pencils, graphite, and tobacco. Deep, rich, and concentrated, it nevertheless stays pure and flawlessly balanced, with ample, ripe tannins and a great finish. It's going to have some up-front appeal by Lafite standards but should still require a decade of bottle age. Director Eric Koher compares this to the 2005, but this modern-day clone of the 1959 is one of the most powerful, concentrated Lafites I've tasted. 97-99/100

Weinwisser über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Weinwisser: 94 % Cabernet Sauvignon, 5 % Merlot, 1 % Petit Verdot, pH 3.85, Presswein 17 %. Ungeheuer tiefgründiges Bouquet, Wildkirsche, Graphit, weißer Pfeffer und rote Johannisbeere. Im zweiten Ansatz getrocknete Fliederblüten und Graphit. Am geradlinigen, druckvollen Gaumen mit feinmehligem Extrakt und einer rasiermesserscharfen Rasse, die sich ungemein elegant um den durchtrainierten Körper legt. Im sehr straffen, konzentrierten Finale katapultiert sich der Pauillac wie ein Sprinter nach vorne mit schwarzbeerigen Konturen, tiefschürfender Terroirwürze und körniger Adstringenz. Dieser Pauillac ist mit einem gewaltigen Lagerpotenzial ausgestattet. So eine pure Rasse haben wir bei Lafite bei einer Primeur-Verkostung noch nie erlebt. 98-99/100

Bettane über: Chateau Lafite Rothschild 1er Cru

-- Bettane: Herrliche Dichte der Materie, beispielhafte Reinheit der Textur, raffinierte Tannine, ein außergewöhnlicher Lafite. Vielleicht der bemerkenswerteste, den wir in 40 Jahren haben entstehen sehen. 98-99/100

Mein Winzer

Lafite Rothschild

Bereits im Jahre 1234 als Weinproduzent erwähnt, kann Château Lafite Rothschild aus Pauillac auf eine lange Erfolgsgeschichte zurückblicken. Schon Thomas Jefferson, der dritte Präsident der Vereinigten Staaten, wusste den Wein zu schätzen und so war es nicht verwunderlich, als Château Lafite...

Chateau Lafite Rothschild 1er Cru 2022