Lobenberg: 90% Merlot, 10% Cabernet Franc. Sehr schöne, saftige Nase von hochkonzentrierter, dunkler Kirsche mit Marzipan. Feine Schokoladennoten und etwas Mokka, dann auch Brombeere. Total geschliffen und samtig, Aromen von Sahnetörtchen mit Kirschkonfitüre, süß und total fein, mit schicken, würzigen Gebäck- und Hefenoten. Auch dezente Terroir-Anklänge von dunkler Erde dahinter. Durchaus druckvoll und konzentriert, aber auch mit einer schicken Finesse. Im Mund dann mit feinem Tannin-Grip. Elegantes, seidiges, sehr feines Tannin mit süßer Kirschfrucht und wieder schwarzen Brombeer-Nuancen. Leicht herber Kakao, salzige Kalksteinmineralität und eine ganz feinziselierte Säure bilden hier ein tolles Gerüst. Griffigkeit aus konzentrierter, fleischiger Pflaume und Kirsche in der Gaumenmitte. Tolle Balance, sehr typisch Pomerol in dieser fruchtig-konzentrierten Art. Ich mag La Patache mit seiner überbordenen Saftigkeit und Schmelz auch 2023 wieder sehr gern, es bleibt wie um Vorjahr auch ein total hedonistischer Wein, einfach eine Ode an die Freude! *** La Patache ist ein winziges Pomerol-Weingut mit nur knapp drei Hektar Rebfläche. Im Besitz von Herrn Kwok, dem auch Tour Saint Christophe, Bellefont-Belcier und einige andere Weingüter gehören. Betrieben – wie alle Châteaus – von Direktor Jean Christophe Meyrou und von Önologe Jérôme Aguirre. Der Untergrund besteht hier aus Lehm und feinem Kies. Die Weinberge werden begrünt und überwiegend biologisch bearbeitet. Keine Herbizide, keine Pestizide. Der Ausbau des Weins geschieht komplett im Barrique, davon 70 Prozent Zweitbelegung, 30 Prozent neues Holz. Der Wein wird komplett mit der Hand verarbeitet, spontan im Stahl- und Betontank vergoren. Er wird bis zur Füllung nicht geschwefelt. Die Reben sind gut 30 Jahre alt. Diese drei Hektar von La Patache verteilen sich auf drei kleine Plots in verschiedenen Regionen Pomerols. Ein Plot liegt auf Kiesböden, die beiden anderen Plots in der Nähe von Feytit-Clinet auf lehmhaltigen Böden.
Bordeaux 2023 aus Expertensicht über ein reifes und früh trinkbares Jahr mit elegantem, schmeichelndem und seidigem Tannin, hohem Genussfaktor und saftigem Trinkfluss: Stephane Derenoncourt, Önologe, Consultant am rechten und linken Ufer, Winzer, eine lebende Legende in Bordeaux: „Überall waren die Tannine reif und von hoher Qualität. Die Trauben zeigten die volle technologische und phenolische Reife. Die Weine dieses Jahrgangs sind insgesamt harmonisch und dynamisch.“ *** Thomas Duclos, führender Berater und Önologe des rechten Ufers: „Bei dem Jahrgang 2023 haben wir ständig Neues entdeckt. Es würde mich nicht überraschen, wenn sich in ein paar Jahren einige 2023er den 2022er Weinen als überlegen erweisen. Der Jahrgang 2023 ist sehr schmeichelhaft: Wir haben eine angenehme Weichheit im Abgang, ohne Schwere, elegante Texturen, überraschend seidig...“ *** Axel Marchal, führender Önologie-Professor der Universität Bordeaux: „Trotz der extremen Wetterbedingungen sind in dem Jahrgang 2023 Weine mit einem guten Gleichgewicht und schönen Säurenoten entstanden. Die Weine sind sehr angenehm, zwar nicht von immenser Konzentration, aber köstlich, rund und fruchtig.“*** Michel Rolland, Önologe und Weingutsberater und ein Bordeaux Urgestein: “The aromatic potential was good, with excellent aromatic intensity and ripe fruit flavours. 2023 is a vintage without excess and opulence. Enjoyable, delicious and easy-to-drink!!