Chateau Haut Batailley 5eme Cru 2022

Chateau Haut Batailley 5eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

96–97
100
2
Cabernet Sauvignon 70%, Merlot 30%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2033–2058
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97/100
Falstaff: 96/100
Jeb Dunnuck: 94–96+/100
Wine Cellar Insider: 94–96/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Pauillac
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Haut Batailley 5eme Cru 2022

96–97
/100

Lobenberg: 70 Prozent Cabernet Sauvignon und 30 Prozent Merlot. Der Alkoholgehalt liegt bei 14,2 Volumenprozent, die Säure bei 3,9, der pH-Wert bei 3,73. Ausgebaut wird für 16 Monate im Barrique mit einem Anteil Neuholz von 60 Prozent. Schwarze Frucht in der Nase, aber fein und sehr verhalten. Blaubeere, Brombeere und Holunder, dazu feine helle Lakritze, nichts Intensives, Aggressives oder Rustikales. Einfach nur fein… Trotzdem eine schöne Frische und feines Tannin schon in der Nase. Der Wein vibriert und ist hochgradig ausgewogen und homogen. Der Mund ist dann erstaunlich frisch, auch hier wieder Holunder und Brombeere, dazu ein wenig Cassis, alles aber nicht zu süß. Ein wenig pinke Grapefruit und rote Johannisbeere. Geniale Frische, der Alkohol ist nicht spürbar. Ein sehr harmonisch tänzelnder, frischer und gleichwohl hochreifer Pauillac. Unglaublich schick! Diese Reife mit der Frische, dem hohen Tanninlevel und der Seidigkeit ist ziemlich perfekt. Alles passt! Der Wein endet lang. Unglaublich schick – wenn Pauillac immer so ist, dann ist es eine fantastische Appellation. 2022 trifft hier den Nagel auf den Kopf. 96-97/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

96
/100

Falstaff über: Chateau Haut Batailley 5eme Cru

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe, dezente Randaufhellung. Zart floral unterlegte Cassisnuancen, rote Herzkirschen, frische Mandarinenzesten, attraktives Bukett. Saftig, Rote Ribiseln, rote Kirschen, etwas Nugat, frisch strukturiert, mineralisch-salzig im Abgang, lebendiger, animierender Stil, gutes Reifepotenzial. 96/100

94–96+
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Haut Batailley 5eme Cru

-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château Haut-Batailley is much more structured and darker than the Verso, offering classic Pauillac cassis, currant, tobacco leaf, melted chocolate, and espresso nuances, with an almost iron-like hint that emerges with time in the glass. Full-bodied, concentrated, and powerful, it's nevertheless balanced and textured. It's a brilliant wine, if not the finest vintage I've tasted from this château. 94-96+/100

94–96
/100

Wine Cellar Insider über: Chateau Haut Batailley 5eme Cru

-- Wine Cellar Insider: Dark in color, the wine is equally dark on the palate with its layers of black, red, and blue fruits, nuances of pepper, spice box, flowers, and currants. Deep, long, chewy, creamy and intense, there are gorgeous layers of fruit here waiting to be tasted. The wine is powerful, tannic, and long. The finish sticks with its fruit, and minty edge to the endnote. The wine was made from blending 70% Cabernet Sauvignon and 30% Merlot. 14.2% ABV, 3.73 pH. Drink from 2026-2050. 94-96/100

19
/20

Gerstl über: Chateau Haut Batailley 5eme Cru

-- Gerstl: Ein delikater, reifer Kirschenduft strömt mir entgegen. Das ist eine sehr dichte und konzentrierte Aromatik, die den magischen Jahrgang wunderschön zur Geltung bringt. Sinnlich und zugleich kraftvoll duftet der Haut-Batailley aus dem Glas. Viel schwarze, reife Cabernet-Frucht und die Aromen des Pauillac-Terroirs machen diesen Wein zum echten Leckerbissen. Im Auftakt füllige, einnehmende Frucht, perfekt gereift und mit atemberaubender Intensität. Die Säure bildet den idealen Kontrast, sie haucht dem Wein seine Lebendigkeit, Frische und Saftigkeit ein. Langanhaltender Abgang mit einem zart würzigen und pfeffrigen Finale. Ganz gross. 19/20

Mein Winzer

Haut Batailley

Auf Château Haut-Batailley, dem zweiten Weingut von Monsieur Borie, dem Besitzer von Grand-Puy-Lacoste, entsteht ein sehr attraktives Gewächs unter der Regie von Weinmacher Philippe Gouze.

Chateau Haut Batailley 5eme Cru 2022