Lobenberg: Kein Frost, normale Ernte. Hochreif, Cabernet Sauvignon liegt etwas höher als normal bei 80%, 20% Merlot. Sehr frühe Blüte, Ernte ab Mitte September, also ganz normale Vegetationsperiode, nur eben ein wärmeres Jahr mit hoher Reife. Extrem gesundes Lesegut. Für Cabernet ein ziemlich perfekter Jahresverlauf. Die Nase des Grand Puy Lacoste ist für einen Pauillac des Jahres 2017 sehr kirschig, sehr fein. Feine rote Kirsche ausstrahlend, mehr Flieder als Veilchen. Ganz anders als der zuvor probierte Pichon Comtesse. Hier sind wir eher auf der feinen Welle, wie wir es bei Lafite waren. Das Ganze setzt sich dann auch im Mund fort. Im Grunde ist Grand Puy Lacoste ein Bruder von Lafite oder ein Wein der zwischen Duhart Millon und Lafite Rothschild liegt. Der Mund ist fast zart. Sauerkirsche, Schlehe, süße rote Kirsche. Kaum schwarze Elemente, ganz helle Lakritze. Eher Flieder als Veilchen. Sehr verspielt. Fast erotisch in seiner rotfruchtigen Harmonie. Eine Art „Über-Duhart Milon“, aber durchaus in die gleiche Familie einzusortieren. Schöne mineralische Länge und feines Salz, aber nie zu viel von Irgendetwas. Am Ende ein ganz großer, harmonischer, super feiner Wein. Nichts zum Niederknien, nicht diese Sensation von 2016, aber wie viele Weine in Pauillac mehr Tiefe, mehr Intensität als 2014. Das Medoc hat schon überwiegend vom Charakter 2014 mit einem Plus von aromatischer Intensität und das wird hier ganz hervorragend demonstriert. 95-96+/100