Lobenberg: Ein 90 Hektar großes Weingut in Margaux. Typische Garonne Kiesböden. Tiefe, gute Drainage. Dichter Kies mit etwas Lehm. 50% Ausbau im neuen Holz, 50% im gebrauchten, reine Spontanvergärung. Es ist der gleiche Besitzer wie bei Chateau Du Tertre in Margaux. Der Regisseur ist Alexander van Beek. Hier wird enorm viel im Weinberg investiert und Giscours ist seit 2008, vielleicht sogar seit 2005, einer der engsten Verfolger der Spitze. Das Weingut gehört immer zu den Top 5 und liegt mit Rauzan-Segla und Malescot St. Exupery fast immer gleichauf. Seit 2015 vielleicht sogar vor diesen beiden, in direkter Verfolgung zu den beiden Entrückten Palmer und Margaux, die allerdings auch preislich weit entrückt sind. Der 2017er bestätigt im Grunde diese aufstrebende Form des Weingutes. 2015 und vor allem 2016 war das wirkliche Weltklasse. Das kann 2017 aber nicht ganz von sich behaupten. Dafür ist er einfach zu rund, zu nett, zu lieb. Schöne Veilchen, Flieder-Note. Auch Schwarzkirsche und Maulbeere. Lakritze. Aber fein bleibend. Schöner, runder Mund. Dann kommt ein bisschen Himbeere und Schlehe dazu, etwas Sauerkirsche, aber die Tendenz ist eindeutig schwarze, süße, runde Frucht. Mittlere Länge, mittlerer Körper. Lecker, fein und süße. Aber keine wirkliche Größe. Klar besser als das Schwesterweingut Du Tertre, gar keine Frage. Und besser als Prieure Lichine, Durfort Vivens und einige andere. 94-95+/100