Lobenberg: Dieses Weingut gehört auch Cathérine Papon-Nouvel, der auch Clos St Julien, Petit Gravet Ainé und Château Peyrou gehört. Auch dieses Weingut arbeitet biologisch und ist auch zertifiziert. Lehmböden mit Kalkanteil, die Reben sind über 50 Jahre alt. Gaillard umfasst fünf Hektar. Das Weingut ist seit 1792 im Familienbesitz und liegt ganz am Rande der Appellation Saint-Émilion an den unteren Ausläufern der Hänge, der Côte Pavie. Cathérine Papon-Nouvel sortiert seit 2017 mit der von Château Ausone zuerst praktizierten Zuckerwasser-Sortierung. Nach kompletter Entrappung wird noch einmal nachsortiert, nur total cleane Beeren kommen in diese Lösung. Die Zuckerwasser-Konzentration entspricht dabei exakt dem des Safts vollreifer, gesunder Beeren. Das Ergebnis: In diesem Wasserbad sacken nur die reifen Beeren herunter, die man optisch von den etwas unreiferen nicht unterscheiden kann. Die unreifen Beeren bleiben auf der Oberfläche schwimmen und können abgeschöpft werden. Anschließend laufen die gesunden Beeren natürlich vor der Vergärung durch Klarwasser. Erst nach der Trocknung werden sie in die Vergärung gegeben. Die Weine werden natürlich – wie bei Biodynamikern üblich – spontan im Edelstahl vergoren. Der Ausbau geschieht im gebrauchten Barrique. Weiche, würzige schwarze Kirsche, Lakritze dahinter, Eukalyptus, Minze und konzentrierte Waldhimbeere. Viel Druck aufbauend. Hohe aromatische Dichte, trotzdem sehr fein dabei. Im Mund rote Johannisbeere und Schattenmorelle. Tolle Frische von roter Frucht hinter der schwarzen Kirsche. Seidigste Tannine, insgesamt aber eher leicht, eher fein, eher verspielt. Kein Powerwein, sondern ein schicker kleiner Saint-Émilion. Mit wunderbar saftigem Trinkfluss. Macht Spaß und Freude. 95-96+/100