Chateau Gaillard Grand Cru 2019

Chateau Gaillard Grand Cru 2019

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

95–96
100
2
Cabernet Franc 80%, Merlot 20%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2028–2048
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–96/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Gaillard Grand Cru 2019

95–96
/100

Lobenberg: Dieses Weingut gehört auch Cathérine Papon-Nouvel, der auch Clos St Julien, Petit Gravet Ainé und Château Peyrou gehört. Auch dieses Weingut arbeitet biologisch und ist auch zertifiziert. 2019 war ein normales, ein gesundes Jahr, mit außergewöhnlich kühlen Nächten im warmen Herbst. Ansonsten sehr trocken. Ein Jahrgang mit der Reife aus 2018 und gleichzeitig mit der Frische wie in kühlen Jahren. Also ein großer Oszillograph. Der Alkoholgehalt beträgt 14 Volumenprozent. Die Rebsortenzusammensetzung 2019 ist wieder normal: 80 Prozent Cabernet Franc und 20 Prozent Merlot. Erstere wurde erst am 04. Oktober gelesen, die Merlot am 02. Oktober. Also für einen Biodynamiker extrem spät. Lehmböden mit Kalkanteil, die Reben sind über 50 Jahre alt. Gaillard umfasst fünf Hektar. Das Weingut ist seit 1792 im Familienbesitz und liegt ganz am Rande der Appellation Saint-Émilion an den unteren Ausläufern der Hänge, der Côte Pavie. Cathérine Papon-Nouvel sortiert seit 2017 mit der von Château Ausone zuerst praktizierten Zuckerwasser-Sortierung. Nach kompletter Entrappung wird noch einmal nachsortiert, nur total cleane Beeren kommen in diese Lösung. Die Zuckerwasser-Konzentration entspricht dabei exakt dem des Safts vollreifer, gesunder Beeren. Das Ergebnis: In diesem Wasserbad sacken nur die reifen Beeren herunter, die man optisch von den etwas unreiferen nicht unterscheiden kann. Die unreifen Beeren bleiben auf der Oberfläche schwimmen und können abgeschöpft werden. Anschließend laufen die gesunden Beeren natürlich vor der Vergärung durch Klarwasser. Erst nach der Trocknung werden sie in die Vergärung gegeben. Die Weine werden natürlich – wie bei Biodynamikern üblich – spontan im Edelstahl vergoren. Der Ausbau geschieht im gebrauchten Barrique. Nach dem Ausflug in einen hohen Merlot-Anteil aufgrund des Mehltaus 2018, sind wie jetzt hier in der Normalität. Direkt nach dem total monolithisch-schwarzen Peyrou aus Castillon probiert hat Gaillard – von derselben Besitzerin – es immer entweder schwerer oder leichter, je nach Betrachtung. Auf jeden Fall kommen wir von einem Blockbuster in die Finesse. 80 Prozent Cabernet Franc. Wir kommen in die rote Frucht. Würzige Waldhimbeere, ein Hauch Erdbeere darunter. Dann kommt langsam ein Hauch Kirsche. Wir bleiben aber eher in der Waldbeerigkeit, in der Himbeere. Aber nicht in süßer Form, sondern in konzentrierter Form. Eine feine Krautwürze kommt durch, sehr aromatisch und ätherisch. Der Mund überrascht, weil er so viel Power hat, aber keine typische Saint-Émilion-Power, keine Merlot-Power, sondern im Grunde Loire-Power, Cabernet Franc. Viel Druck und viel Kraft, die Augen ziehen sich zusammen. Große Frische, tolle Krautwürze darunter. Im Grunde trinkt er sich ein wenig als hätte er einen unentrappten Anteil, was hier wegen der o.g. Selektionsart aber nicht möglich ist. Wir kriegen einen kleinen Hauch aus Château Jean Faure. Köstliche Eleganz – eine Delikatesse in roter Frucht. Mit viel Mineralität darunter, Länge, seidige Tannine. Der Wein braucht Zeit. Dieser Cabernet Franc in der Loire-Stylistik braucht sogar sehr viel Zeit. Fünf, sechs Jahre erstmal vergessen, vielleicht sieben. Aber der Wein wird sich dann in königlicher Eleganz präsentieren. Delikat, eine Freude. Aber kein Wein zum Niederknien. Es ist kein Blockbuster wie der Castillon aus dem gleichen Haus, sondern es ist im Gegenteil eine elegante Prima Ballerina, aber durchaus der drahtigen Art, komplett durchtrainiert. Schicker, vibrierender, sehnig-nerviger Wein. Da bin ich schwer beeindruckt. Ein Saint-Émilion En Primeur unter 20 Euro in dieser Klasse hätte ich nicht zu hoffen gewagt. 95-96/100

19
/20

Gerstl über: Chateau Gaillard Grand Cru

-- Gerstl: Im Besitz von Catherine Papon-Nouvel, der auch Clos St-Julien, Petit Gravet Aîné und Peyrou gehören. Biologisch zertifiziert. 2019 ist ein Jahrgang mit der Reife von 2018 und der Frische wie in kühlen Jahren. 5 ha, 80% Cabernet Franc, 20% Merlot, die Reben sind über 50 Jahre alt. Gaillard ist seit 1792 in Familienbesitz und liegt am Rand der Appellation Saint-Emilion an den unteren Ausläufern der Hänge, der Côte Pavie. Max Gerstl: Das ist auch so ein Wein, da muss man einmal dran riechen und schon ist man ihm verfallen. Die Eleganz steht im Vordergrund, dieser einzigartige Duft deutet an, dass das sogar einer der allerbesten unter den vielen genialen Gaillard der letzten Jahre sein könnte. Vor allem in Sachen Eleganz geht der noch einen Schritt weiter. Bestätigung am Gaumen, das ist pure Raffinesse, das ist vibrierende Sinnlichkeit, der Wein verbindet spielerische Leichtigkeit mit verführerischer Aromatik, das ist eine himmlische St. Emilion-Delikatesse, er ist eher eine Spur leichtgewichtiger als in früheren Jahren, dabei aber nicht weniger aromatisch, mich begeistert er total! 19/20

Mein Winzer

Chateau Gaillard

Das biodynamische Château Gaillard liegt am Rande der Appellation Saint-Émilion, an den unteren Ausläufern der Hänge – der Côte Pavie. Bereits seit 1792 in Familienbesitz der Nouvels, entsteht hier heute ein grandios feiner, balancierter Ausnahme-Saint-Émilion auf beeindruckend hohem Niveau. Im...

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