Chateau Gaillard Grand Cru 2016

Gaillard

Chateau Gaillard Grand Cru 2016

BIO

94+
100
2
Merlot 70%, Cabernet Franc 30%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2022–2035
Verpackt in: 24er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 94+/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Gaillard Grand Cru 2016

94+
/100

Lobenberg: Dieses Weingut gehört auch Cathérine Papon-Nouvel, der auch Clos St Julien und Petit Gravet Ainé gehört. Auch dieses Weingut ist bio. 70% Merlot, 30% Cabernet Franc. 40-50 Jahre alte Reben auf Sand-, Lehm-, Kalksteinuntergrund an den Südhängen St Emilions. Die Weine werden nach kompletter Entrappung spontan im Stahl vergoren. Der erste Ausbau im Stahl, danach ein weiteres Jahr im zwei- und dreijährigen Burgunder-Eichenfass. Wenn wir diesen Gaillard direkt nach Peyrou verkosten, fällt auf, dass natürlich Saint Emilion die teurere Appellation ist, und hier auch vielleicht die Nase einen Hauch feiner und gradliniger gezeichnet ist. Gerade der 2016er Gaillard ist wirklich berauschend schön. Dennoch hat Peyrou so viel Würze und eine dichte, berauschende Frucht, dass ich sie irgendwo auf einem ähnlichen Level sehe. Was für Gaillard spricht, ist der hohe Cabernet-Franc-Anteil, der in der Nase einfach eine schöne, deutliche, konzentrierte Himbeerspur neben der Cassis, Brombeere, Pflaumennote zeigt. Und natürlich haben wir das riesige Glück, dass dieser hocharomatische 2016er Jahrgang so unglaublich fein, aromatisch und trotzdem klar gezeichnet, voller Lebendigkeit, Spannung und Säure ist. Der Mund verblüfft mich dann doch. 2015 gefiel mir sehr gut, war sehr charmant. Ein toller Saint Emilion für den Einstieg. 2016 hat noch einen Touch mehr. Vor allem mehr Mineralität, Reife und Frische. Eine unglaublich schöne Säure-Struktur. Nie spitz. Weich, warm, pikant mit viel Salz über die Zunge laufend. Gaillard hat einen richtigen Quantensprung in Qualität gemacht und ist für mich jetzt erstaunlicherweise sogar leicht oberhalb von Peyrou von der gleichen Erzeugerin. Da kommt so unglaublich viel schöne Zwetschge, Brombeere, Cassis, aber auch rote Frucht. Ein bisschen Sanddorn, exotische Orange, sogar ein bisschen Passionsfrucht kommt dazu. Die Cabernet Franc mit ihrer Himbeere und dieser pikanten Note verleiht der Merlot Flügel. Das ist schicker Einstiegsstoff. Ich glaube in diesem Preisbereich hatte ich noch nie einen so grandiosen Saint Emilion. Das macht so viel Freude und ist so lecker, dabei trotzdem intensiv und mit viel Anspruch. So gesehen ist es gut, dass ich Peyrou bei 93+ in der Bewertung gelassen habe, weil ich diesem Gaillard einfach 94+ geben muss. Er ist einfach so gut. Wenn der Preis so bleibt wie in den Jahren zuvor, ist das für alle Einsteiger in Saint Emilion ein Muss-Kauf. Gaillard hat in 2016 das erste Mal das auch auf Chateau Ausone verwendete, neue System der Beerensortierung angewandt. Die Trauben werden komplett entrappt und zwar so schonend, dass keine Beeren verletzt werden. Dann gibt es eine Wasser/Zucker-Lösung, die das spezifische Gewicht reifer Beeren enthält. Diese Lösung wird gekühlt. Alle Beeren gehen über ein Förderband in dieses, wenn man so will, gezuckerte Wasserbad. Alle reifen Beeren, die diesem Gewicht mehr als entsprechen bzw. es auf Grund des Reife- sowie des Zuckergrades übersteigen, sinken runter. Alle unreiferen Beeren bleiben oben. Diese werden dann abgeschöpft. Das Ergebnis sind ausschließlich reife Beeren. Dieses Verfahren soll dem optischen Fotosystem, was überall im Medoc verwendet wird, mindestens gleichwertig sein, weil es hier ja wirklich um das spezifische Gewicht der flüssigen Bestandteile in den Beeren geht. Somit kann der Reifegehalt wirklich auf den Punkt gemessen werden. Diese Selektion hat zu dem qualitativen Quantensprung bei Chateau Gaillard geführt. Es wird zwar viel mehr aussortiert, aber das Ergebnis ist berauschend. Zusammen mit Peyrou bekommen Sie bei Catherine zwei absolute Schnäppchen für ganz kleines Geld und in großer Qualität. 94+/100

19
/20

Gerstl über: Chateau Gaillard Grand Cru

-- Gerstl: So ganz begriffen wie es funktioniert habe ich noch nicht, aber es gibt ein neues und offenbar ausserordentlich effizentes System um Trauben zu sortieren. Ein Zuckerwasser Lösung vermag faule und unreife Trauben von den guten zu trennen. Dieses System benutzt auch Catherine Papon Nouvel. Sie ist überzeugt, dass das wesentlich zum grandiosen Ergebnis des 2016er Château Gaillard beigetragen hat. Unglaublich, nach den sagehaften Peyrou zeigt sich dieser Wein sogar noch eine Spur feiner, der Duft zeigt sich noch klarer und präziser, ein himmlisches Parfüm von eindrücklicher Komplexität. Am Gaumen ist es ganz einfach pure Raffinesse. Der Wein erinnert mich sofort an den sensationellen 2005er. Ich denke dieser hier ist bei gleich faszinierender Aromatik noch eine Spur leichtfüssiger, die Tannine sind schlicht perfekt, präsent aber ideal abgerundet und umhüllt von köstlich süssem Extrakt. Was ist das ein fröhlicher Wein, der geht direkt ins Herz, der hat einen Charme, dem wohl niemand wiederstehen kann, zum ausflippen schön, fast zu schön um wahr zu sein, dennoch spannend, niemals auch nur ansatzweise langweilig, wie man es befürchten könnte, wenn etwas allzu geschliffen schön ist. Das ist reine unverfälschte Natur. 19/20

Mein Winzer

Chateau Gaillard

Das biodynamische Château Gaillard liegt am Rande der Appellation Saint-Émilion, an den unteren Ausläufern der Hänge – der Côte Pavie. Bereits seit 1792 in Familienbesitz der Nouvels, entsteht hier heute ein grandios feiner, balancierter Ausnahme-Saint-Émilion auf beeindruckend hohem Niveau. Im...

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