Lobenberg: Die Cépage ist 50% Cabernet Sauvignon, 45% Merlot, 5% Petit Verdot. Diese etwas südlich von Margaux gelegene Appellation war 2018 wieder begünstigt, da es hier wie in Moulis Hitze und Trockenheit braucht, da Listrac eben in schwächeren Jahren häufig katastrophal schlechte Weine macht - zu viel Lehm mit Kies-Sand. Aber in großen, meist warmen Jahren wie 09, 10 und 15 wirklich strahlen kann. Fonreaud ist in warmen Jahren sogar ein richtiger Hammer, 2018 ist ja nun wieder genauso ein Jahr und da laufen wir hier zu Hochform auf. Die kühle des Terroirs schafft dann sogar einen perfekten Ausgleich zu der trockenen Hitze. Ganz cleane Nase, satte schwarze Kirsche, wunderschöne Veilchen-Süße darunter, nur ein Hauch Lakritze, aber alles süß, weich, reif, unglaublich charmant in dieser unerwarteten Opulenz. Auch im Mund diese fast überreiche Frucht, aber es ist nicht volatil, es ist nicht überreif, aber so schön ist sie, die massive Schwarzkirsche mit der Brombeere und dem Cassis. Alles ist reichlich vorhanden, ist hocharomatisch und schiebt, macht richtig Freude. Ein Wein zum Kauen mit sattem, samtigem Tannin. Fonreaud 2018 hat richtig Klasse und im Wissen um seinen tiefen Preis ist das eine Hammer-Empfehlung. Ich bin völlig baff, ich glaube Fonreaud 2018 muss ich unbedingt anbieten, weil es so viel Freude macht und für so wenig Geld so unglaublich viel Wein gibt. Der Wein braucht 3-5 Jahre, um diese enorme Fleischigkeit zu verdauen, um eine gewisse Eleganz neben der Wucht zu zeigen. Aber es ist sehr eindrucksvoll, was hier aus dem Glas kommt. 94-95+/100