Lobenberg: Eigentümerin Claire Villars-Lurton (Enkelin von Jacques Merlaut) leitet neben Château Ferrière noch die Weingüter Château Haut-Bages-Libéral und Château La Gurge. Ihr Ehemann Gonzague Lurton führt das Weingut Château Durfort-Vivens. 8 Hektar in biodynamischer Bewirtschaftung. Die Zusammensetzung des 2018ers lautet 65% Cab. Sauvignon, 28% Merlot, 4% Petit Verdot 3% Cab. Franc. Es gab auf Grund des hohen Mehltaubefalls nur 25 hl/ha Ertrag bei diesem Biodynamiker, was dann allerdings gesäubert selektioniert aus dem Weinberg kam, war extrem reif und clean. Ferrière hat eine so unglaublich reife, rotfruchtige Nase, ungewöhnlich für Margaux, weil das meiste hier schwarzfruchtiger ist. Wir sind hier komplett burgundisch in der roten Kirsche, aber so konzentriert, auch Weichselkirsche, enormer Duft, enormer Reichtum und Tiefe. Unglaublich fein, ganz feine Blütenaromen kommen darunter, nur ganz helle Lakritze, immer wieder dir wunderschöne Kirsche, dann kommt etwas Cranberry, auch Sauerkirsche und reife Waldhimbeeren. Tolles Konzentrat auch im Mund. Deutlich mehr Gripp zeigend als viele andere Margaux. Die Tannine sind reichlich vorhanden, sie sind seidig-voluminös, samtig und doch spürbar. Der Wein hat wirklich Gripp, viel salzige Mineralität, Gesteinsmehl, auch große Länge. Das ist ein Margaux, der für mich gar nicht in die Jahrgangstypizität von 2018 passt, weil er so viel Gripp und Bumms hat, so viel delikate, burgundische und ganz direkte, links und rechts sauber definierte Frucht. Ein Langläufer mit totalem Geradeauslauf, ein Konzentrat voller Finesse und mit burgundischen Eigenschaften in der Aromatik, sowie einer wunderbaren Mineralität. Das ist der beste Ferrière, den ich je probiert habe, ein herausragender Wein. Nein, das sind keine 100 Punkte, aber das ist großer Stoff und das ist in der Appellation Margaux schon am Rande der ersten Reihe. 96-97/100