
Chateau Ferriere 3eme Cru 2024
- 2
- Cabernet Sauvignon 70%, Petit Verdot 18%, Merlot 10%, Cabernet Franc 2%
- 5
- rot, trocken
- 12,0% Vol.
- Trinkreife: 2028–2046
- Verpackt in: 6er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 94–95/100
- Weinwisser: 93–95/100
- Suckling: 93–94/100
- Galloni: 92–94/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Margaux
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Chateau Ferriere, 33bis Rue de la Tremoille, 33460 Margaux, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 70 kcal / 290,6 kJ Kohlenhydrate 1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

In der 6er Holzkiste erhältlichq
Wenn Sie 6 Weine kaufen, erhalten Sie diese kostenfrei in der Original-Holzkiste.

Heiner Lobenberg über:
Chateau Ferriere 3eme Cru 2024
/100
Lobenberg: Die 2024er Cuvée setzt sich zu 70 Prozent aus Cabernet Sauvignon, 10 Prozent Merlot, 18 Prozent Petit Verdot und 2 Prozent Cabernet Franc zusammen. Ferrière erlebte einen extrem schwierigen Start mit unglaublichem Mehltau-Befall. Als Biodynamiker haben sie zu spät angefangen mit Kupfer zu spritzen. Man hat natürlich den ganzen Mehltau rausgeholt, das Ergebnis war am Ende phänomenal. Aber der Ertrag sank auf 16 Hektoliter pro Hektar – weit unterhalb jeglicher Profitabilität. Insgesamt zog sich die Lese ab Mitte September bis zum 8. Oktober. Der Anteil Petit Verdot ist wahnsinnig hoch, weil die alten Reben im Vergleich so wahnsinnig gesund waren. Die Tanninstruktur in 2024 ist generell so unglaublich seidig und samtig, trotz der normalen Tanninmengen. Das liegt am Sommer, der trocken war, aber überhaupt nicht heiß und die Nächte waren kühl. Ergebnis: Reichliche Tannine, aber seidig und samtig. Der 2024er Ferrière ist fast schwarz und undurchsichtig. Die Nase ist unglaublich duftig mit schwarzer Kirsche, süßer Maulbeere. Der Alkohol liegt nur bei 12 Volumenprozent, trotzdem hat es den Eindruck eines hohen Glycerin-Gehalts. Der Wein wurde trotz des geringen Alkoholgehalts nicht chaptalisiert. Denn die Mundstruktur würde wegen des anderen Zuckers – Saccharose statt Fruchtzucker – anders ausfallen. Der Wein ist fast nicht extrahiert, weil überwiegend nur der Free Run Juice verwendet wurde und der Presswein im finalen Blend nur sehr behutsam zugegeben wurde. Trotzdem ist das Ergebnis ein Wein, wie man ihn in einem sehr warmen Jahr erwartet würde. Holunder, süße Lakritze, etwas Moschus und ein Hauch Exotik aus Orangenzesten. Immer wieder schwarze Früchte in süßester Form. Extrem charmant, reich und opulent. Claire Villars sagt, der Schlüssel war nicht nur der extrem kleine Ertrag und der Sommerverlauf, sondern auch der hohe Anteil Petit Verdot, dessen Reben aus einer Sélection Massale stammen. Das glaubt einem ja keiner: In 2024 durchaus ein Allzeithoch – extrem gelungen! Wunderbar cremiger, mittlerer Gaumen mit schöner salziger Länge. Das ist kein Vin de Garde, das ist kein Kracher. Aber ein unglaublich voluminöser Charmeur mit einem extrem reichen Aromenspektrum und einer traumhaften Süße. *** Eigentümerin Claire Villars-Lurton (Enkelin von Jacques Merlaut) leitet neben Château Ferrière noch die Weingüter Château Haut-Bages-Libéral und Château La Gurge. Ihr Ehemann Gonzague Lurton führt das Weingut Château Durfort-Vivens. 24 Hektar in biodynamischer Bewirtschaftung auf tiefen Kiesböden mit Kalksteinuntergrund. Önologischer Berater ist Eric Boissenot, der auch alle Premier Crus betreut. Ferriere ist in jedem Jahr ein besonderer Margaux. Klar, biodynamisch, wie natürlich alles bei Claire Villars-Lurton und Berater ist der berühmte Top-Önologe des linken Ufers Eric Boissenot. Aber das Terroir liegt wirklich im Herzen der Appellation, 10 Hektar auf Kalkstein, sehr dicht bepflanzt mit 10.000 Reben pro Hektar. Fermentation im Beton, die Trauben werden komplett entrappt. Nur ein Pump-Over und ein Mal Pigeage am Tag, also sehr softe Fermentation. Ausbau für 18 Monate zu 40 Prozent in neuen Barriques, 40% einjähriges Barrique, sowie 20 Prozent in Beton-Eiern und Amphoren.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Weinwisser über: Chateau Ferriere 3eme Cru
-- Weinwisser: Delikates Bouquet, zartes Veilchenparfüm, Waldhimbeere und weißer Pfeffer. Am saftigen Gaumen mit seidiger Textur, genial balancierter Frische, stützender Mineralität, frischen Alpenheidelbeeren. Im konzentrierten, aromatischen, langen Finale mit frischgepflückten blauen Beeren und feinkörnigem Extrakt im Rückaroma.

/100
Suckling über: Chateau Ferriere 3eme Cru
-- Suckling: A very good wine for the vintage. This has medium to full body, nice concentration and tight, fine-grained tannins with grip and length. A lot purer than 2022, as this doesn’t have that lactic note anymore. 57% cabernet sauvignon, 38% merlot and 5% cabernet franc. From biodynamically grown grapes.

/100
Galloni über: Chateau Ferriere 3eme Cru
-- Galloni: The 2024 Ferrière is a potent, savory wine. Petit Verdot plays an important role in this blend, as it did relatively well in 2024 in terms of yields. Dark blue-toned fruit, dried herbs, white pepper, lavender, sage and spice lend notable complexity throughout.

/20
Gerstl über: Chateau Ferriere 3eme Cru
-- Gerstl: 70% Cabernet Sauvignon, 18% Petit Verdot, 10% Merlot, 2% Cabernet Franc von tiefgründigen Kiesböden auf kalkhaltigem Untergrund; bisher kleinste Ernte (nur 16 hl/ha!), biodynamischer Betrieb. Der Duft ist total einnehmend und widerspiegelt das Margaux-Terroir auf eindrückliche Art. Das Bouquet wirkt tiefgründig intensiv und reif ohne den kleinsten Makel. Herrliche Graphitnoten mit Trüffel und mineralischen Anflügen. Dunkle, schwarze Frucht nach Kirsche, Cassis und Brombeere. Sehr sanfter und gleichzeitig dichter Auftakt mit geballter Ladung aus Frucht und saftiger Säure. Der Wein strahlt unerwartete Energie und herrliche Spannung aus. Alles ist in harmonischer Balance mit ultrafeinen Tanninen, die ein zartes, seidiges Mundgefühl verschaffen. In einem solchen Jahr einen so genialen Wein zu produzieren, ist wirklich Champions League. Einmal mehr ein grandioser Ferrière mit langanhaltendem Finale. (pb)
Ferriere
Die acht Hektar Rebfläche von Château Ferriere sind mit 75 % Cabernet Sauvignon, 20 % Merlot und 5 % Petit Verdot bestockt. Die Reben weisen mit durchschnittlich 35 Jahren ein beträchtliches Alter auf.
