Lobenberg: Auf diesen Wein bin ich besonders gespannt, da ich neuerdings mit der Auskopplung aus diesem Chateau, dem Chateau Leognan arbeite. Einem wichtigen Teil der Domaine de Chevalier und alles ist bio – auf beiden Weingütern. Seit Jahren sind diese Weingüter auf dem Weg zur absoluten Spitze. Immer super elegant. Der 2017er Domaine de Chevalier zeigt viel rote, reife Frucht. Darunter ein wenig Lakritze. So typisch für dieses Jahr in Pessac-Leognan. Aber sehr fein bleibend. Nicht so fett wie Carmes Haut Brion oder Malartic sondern tänzelnd, dem Chateau Leognan durchaus ähnlich. Ist ja auch kein Wunder, denn Leognan wurde ja von der Familie Bernard von Domaine de Chevalier ursprünglich angelegt. Und so ist auch die Baugleichheit im Mund gar kein Wunder. Wir haben hier Weinberg an Weinberg. Die genau gleiche Ausgangslage für beide. Und so haben wir auch bei diesem Wein diese wunderschön rote Kirsche, Schlehe. Diese feine Frische unter der schwarzen Kirsche. Mittlere Länge, tänzelnd. Schönes Salz am Ende. Ein sehr harmonischer, ausgewogener Wein. Beide Weine, Chateau Leognan und Domaine de Chevalier haben beide nicht die Größe des 2016er, sind aber beide ausgesprochen harmonisch, lecker und gut zu trinken. Da der Preispunkt von Leognan natürlich ob des fehlenden, berühmten Namens dramatisch besser ist, und zugleich die Weine so unglaublich ähnlich sind, empfehle ich natürlich den Kauf von Leognan. Trotzdem hat Domaine de Chevalier einen sehr schicken, schönen Wein gemacht. Der Wein macht Freude, ohne dass man niederknien muss, ohne die riesen Länge. Aber sehr harmonisch. 93-95+/100