Lobenberg: Domaine de Chevalier, seit vielen Jahren nun von Stéphane Derenoncourt önologisch betreut, hat seit 2009 und 2010 nochmal einen Quantensprung in der Qualität vollzogen. 2015 war ein riesiger Wein der Finesse. 2016 steht dem in nichts nach, obwohl 2016 im ersten Ansatz überraschend kraftvoll und dicht in der Nase ist. 2016 wurde erstmals ein kleines 7-Hektar-Filetstück, Chateau Leognan, ausgekoppelt. Separat verkauft an einen anderen Besitzer. Aber das tut Domaine de Chevalier keinen Abbruch. Nur, dass beide Weine nun auf einem ähnlichen Qualitätslevel unterwegs sind. Das Verblüffende ist diese totale Orientierung Richtung Kirsche. Eigentlich wie ein super dichter, fetter, voluminöser Wein aus Gevrey-Chambertin. So burgundisch, so kirschig. Gott, was für eine Nase. Der Duft wird immer komplexer, dichter, reicher. Voller Charme und Dichte. Direkt nach dem Carmes Haut Brion probiert fehlt ihm vielleicht ein ganz kleiner Hauch letzter Finesse, dafür hat er mehr freundliche, warme, charmante Frucht. Er ist, was völlig erstaunlich ist, in 2016 vielleicht etwas extrahierter als der extrem feine Carmes Haut Brion und der Überflieger Seguin, ähnlicher in der Kraft mit La Mission und Haut Brion. Aber wir sind hier zusammen mit Pape Clement, Smith, Haut Bailly und Carmes Haut Brion und Seguin in der ersten Verfolgerreihe. Das ist schon sehr intensiv, sehr dicht. Tolle reife Pflaume und satte Kirsche, Sanddorn, Aprikose, Veilchen. Aber durchaus mit einer Konzentration auf dichte, warme rote Frucht. Ich setzte ihn einen Punkt hinter Carmes Haut Brion und Seguin, die einfach noch ein Quäntchen mehr Finesse haben. Aber Domaine de Chevalier 2016 ist nach 2015 der zweite Meilenstein in diesem Weingut 97-99/100