Lobenberg: 65% Merlot, 15% Cabernet Franc, 10% Cabernet Sauvignon, der Rest Carmenere und Malbec. Ganz am Ende der Appellation Saint Emilion gelegen, kurz vor Castillon. Auf einer Kuppe über allem thronend. Drei Terroirs: Reiner Kalkstein auf dem Hügel, Abhang mit Lehm und tiefere Teile mit Sand, was sehr viel feinere Weine ergibt. Der 2019 scheint mir eine Wiederauferstehung des großen 2016ers zu sein, aber klar micht noch mehr Frische. Die Nase kommt mit viel schwarze Kirsche, Brombeere, Cassis. Unglaublich dicht und reich. Aber nicht schwülstig, nicht marmeladig. Klar bleibend. Leichtfüßig und auch irgendwie elegant. Stylisch, präzise. Pinke Grapefruit und etwas salzige Mineralität im Duft. Diese unglaubliche Frische. Zerdrückte Himbeere, zerquetschte rote Kirsche, auch ein bisschen Orangenschale und nur wenig Steinobst. Grandiose salzige Mineralität im Nachhall. Aber unglaubliche Frische in diesem präzisen Geradeauslauf. Auch schöne rote Johannisbeere mit ihrer Säure. Das Ganze perfekt verwoben. Das Süße/Säurespiel ist in beiden Jahrgängen, 2016 und 2019, ziemlich perfekt, 2019 gar frischer. 95-96+/100