Lobenberg: Zu Mouton Rothschild gehörend. In guten und warmen Jahren, ist d’Armailhac so etwas wie ein dichter, runder Wein für die Freude. Opulent, süß. Aber eben nur in guten Jahren, ansonsten kann er sehr banal werden. Das müsste ja in 2016 richtig passen. 62% Cabernet Sauvignon, 28% Merlot, 8% Cabernet Franc, 2% Petit Verdot. Die Nase zeigt eben genau diese d’Armailhac-Note. Aber daneben etwas, dass es selten dazu gibt, nämlich große Feinheit. Hohe Intensität, Brombeere, aber auch Cassis, süße Maulbeere und dunkle, schwarze Lakritze. Deutlich Veilchen, Röstaromen dahinter. Fast ein bisschen an Saint Estèphe erinnernd in seiner würzigen Röstung. Der Mund dann viel deutlicher Pauillac. Auch maskulin, mit einem ungewohnten Angang in Sachen Tanninmassen. Zwar poliert, aber massiv. Große Frische, intensive Mineralität, viel Salz auf der Zunge, viel Druck. Insgesamt ein Wein mit außergewöhnlich viel Power. Ein d’Armailhac in seiner typischen, charmanten Rundheit, mit gleichzeitig maskulinem Druck und einer, für diesen Wein, ungeheuren Intensität und Länge. Fast groß. Ich glaube so einen guten d’Armailhac hatte ich noch nicht und er ist auf dem gleichen Level wie der ebenfalls grandiose ausgefallene Duhart Milon von Rothschild, wenngleich im Charakter komplett anders. Trotzdem beeindruckend. 94-96/100