Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe 2022

Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe 2022

Holzkiste

Zum Winzer

97–100
100
2
Merlot 84%, Cabernet Sauvignon 10%, Cabernet Franc 6%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 6er OHK flach
9
pikant & würzig
seidig & aromatisch
tanninreich
3
Lobenberg: 97–100/100
Suckling: 97–98/100
Quarin: 97/100
Falstaff: 97/100
Jeb Dunnuck: 96–98/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe 2022

97–100
/100

Lobenberg: Croix de Labrie besteht 2022 aus 84 Prozent Merlot, zehn Prozent Cabernet Sauvignon und sechs Prozent Cabernet Franc. Sehr feine Nase, fast zärtlich und spielerisch leicht. Cassis und Schwarzkirsche, aber alles nicht süß, sondern nur burgundisch, verspielt und getragen, wie ein seidiger Teppich. Ein ganz feiner Hauch Lakritze und Blüten dahinter, aber überhaupt nicht süß, sondern einfach nur filigran und schick. Der Mund kommt zwar in ähnlicher Harmonie daher, die Tannine sind total geschliffen, aber mehr Samt als Seide. Es wird also dichter und voluminöser, der Wein kriegt auch eine gewisse Süße. Aber es bewegt sich alles in der schwarzen Kirsche mit leichter Cassis Unternote und bleibt dabei fein und spielerisch, mit guter Länge. Tolle Harmonie zeigend – ein wunderschöner Saint-Émilion aus der ersten Reihe und womöglich der beste Wein, den es hier je gab! 97-100/100 *** Croix de Labrie ist ein winziges Boutique-Weingut. War schon mal Kult in den guten alten Tagen, als immense Extraktion und brutale Kellerarbeit mit 100 Prozent Neuholz in Mode waren. Dennoch ein extrem gesuchter Wein. Nicht jedes Jahr grandios, aber wenn es grandios ist, dann ist es grandios

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

97–98
/100

Suckling über: Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe

-- Suckling: An incredible young wine that shows fantastic chalk and stone character on both the nose and palate. It’s full but super racy and intense, with a freshness and dryness that is very unique. Oyster shell and iodine character at the end. Salt and white pepper in the finish. From biodynamically grown grapes. From organically grown grapes. 97-98/100

97
/100

Quarin über: Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe

-- Quarin: Schwarze Farbe. Intensive, fruchtige, reine, liebliche und tiefe Nase. Am Anfang fleischig, in der Mitte sehr duftend, mit Klasse im Griff, entwickelt sich der Wein saftig, schmelzend und kraftvoll zu einem langen, geschmackvollen Abgang mit vollständig bedeckter Tanninstruktur. Zusammenstellung: 84 % Merlot, 10 % Cabernet Sauvignon, 6 % Cabernet Franc. Alkoholgehalt: 14°5 - pH-Wert: 3,44. Ertrag: 35 hl/ha. 97/100

97
/100

Falstaff über: Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe

-- Falstaff: Tiefdunkles Rubingranat, tintig, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Frische Pflaumen, dunkle Waldbeeren, ein Hauch von Nugat und Edelholz, zart nach Gewürzen. Kraftvoll, stoffig, reife Herzkirschen, integrierte Tannine, gute Frische, mineralisch und lange anhaftend, sicheres Reifepotenzial. 97/100

96–98
/100

Jeb Dunnuck über: Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe

-- Jeb Dunnuck: I wouldn't be surprised to see the 2022 Chateau CroixDe Labrie be the finest vintage to date from this team. Checking in as a blend of 84% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon, and 6% Cabernet Franc, this stunning wine offers a vivid purple hue as well as a classy perfume of cassis and black raspberries interwoven with spring flowers, violets, camphor, and crushed stone. Medium tofull-bodied on the palate, it has incredible purity and precision while still bringing serious richness and depth. li's goingtedlrt wirth perfection. 96-98/100

Mein Winzer

Croix Labrie

Die Rebflächen von Croix de Labrie umfaßten ursprünglich ganze 1,5 Hektar. Zwischen 1991 und 2000 wurden sie dann auf 2,3 Hektar erweitert. Doch noch immer gibt es zu wenig von diesem Wein. Die Weinproduktion findet im Hause der Besitzer Michel und Ghislaine Puzio-Lesage statt, wo die malolaktische...

Chateau Croix de Labrie Grand Cru Classe 2022