Lobenberg: 30% Cabernet Franc und 70% Merlot. Nur 1,5 Hektar neben der Kirche gelegen, umgeben von den Weinbergen von Eglise-Clinet. Sicherlich hat Clos de La Vieille Eglise das interessanteste Terroir in Pomerol überhaupt: Kies auf Lehm mit einem Eisenuntergrund. Die Merlot-Ernte fand in der letzten Septemberwoche statt, die der Cabernet Franc in der ersten Oktoberwoche, bevor der Regen in den Reben aufsteigen konnte, also gerade zum richtigen Zeitpunkt. Der 2014er Wein wurde in voller Reife geerntet, es fehlt nur ein wenig die dichte Fleischigkeit und süße Frucht eines heißen August. Eine berauschend schöne Nase dennoch, so viel satte, hocharomatische schwarze Kirsche. Eine dichte Schokowolke dazu und Haselnuss, reife schwarze Olive, viel Mokka. Im Mund kommt die große mineralische Feinheit der Cabernet Franc dazu, die Kirsche dominiert mit schöner, sehr würziger, fast etwas scharfer, salzig-steiniger Mineralität. Alles wird umspült von dieser schönen, schwarzen, und jetzt auch roten Kirsche, auch reife Zwetschge dazu. Das Ganze seidig, mit total samtigem Tannin, nur die leichte Mineralschärfe, vornehmlich aus der Cabernet Franc, dominiert mit ihrer Persönlichkeit. Der Clos de la Vieille Eglise Pomerol ist ein extrem eleganter Wein, es fehlt zur wahren Größe der Jahrgänge 2010 und 2009 der totale Bumms der vollreifen Frucht aus einem heißen August, aber wir haben die wunderbare Reife und die extreme Eleganz. Fast burgundisch und sehr lecker. Ein Jahrgang, der den 2013er locker in den Schatten stellt, meines Erachtens auch den 2012er erreicht. Das Überragende an diesem Wein ist - alles ist reif, alles ist auf den Punkt. Ein technisch unglaublich schön gemachter Wein, und doch keine Kraftbombe, sondern dem Jahrgang entsprechend durchaus schlank und elegant bleibend. Sehr fein, macht viel Spaß und ist zusammen mit dem Nachbarn Eglise Clinet einer der Topwerte Pomerols. 94-96/100