Lobenberg: In 2016 aus 90% Merlot und 10% Cabernet Sauvignon. Die Besonderheit dieses Weingutes sind eben die besagten 10% Cabernet Sauvignon. Clinet ist der Nachbar von Eglise Clinet. Bestes Terroir. Lehm, aber darauf auch Kies und Sand. Deshalb Cabernet Sauvignon. Sicherlich eine der tiefsten und würzigsten Nasen Pomerols in diesem Jahr. Fast noch wuchtiger und dichter als Evangile. Aber unglaublich fein. So eine hochkonzentrierte schwarze Kirsche. Daneben diese feine, ganz reife, süße rote Johannisbeere, feine süße Maulbeere darunter mit Schlehe. Dichte, schwarze Lakritze. Eine Wuchtbrumme, ein kleines Monster im Duft, und trotzdem nichts Hartes oder Sprödes. Vor allem nichts Süßes oder Marmeladiges, sondern ganz fein, nur extrem pikant von der Cabernet. Im Mund kommt dann die rassige, rasante, große Frische. Die Cabernet spielt sofort ihre Stärke aus mit toller Säure in roter und schwarzer Johannisbeere. Unglaublich viel schwarze Lakritze hier. Druck zeigend. Dann erst kommt schwarze Kirsche, würziges Unterholz, Holunder. Unglaublich viel Gripp in diesem Jahrgang. Ein Gripp, wie manche Weine auf der Medoc-Seite haben. Erinnert mich irgendwo an Leoville Las Cases. Auch Figeac in Saint Emilion, nur mehr Druck hier. Sicherlich der Pomerol mit der meisten tiefen Würze, und mit Trotanoy, der größten Kraft. Mit der größten Wucht und Power. Obwohl er überhaupt nicht überextrahiert ist, sondern fein und erhaben. Sogar ein bisschen schick. Ein überraschend druckvoller Pomerol. Genialer Wein, sehr eigenwillig, sehr stilsicher, sehr sexy, sehr pikant, sehr Chateau Clinet. Best ever?