Lobenberg: 90% Merlot, 9% Cabernet Sauvignon, 1% Cabernet Franc. 13% Alkohol, Ertrag 40 hl pro Hektar, 60% neues Holz im Ausbau. Die Ernte fand Ende September und in der ersten Oktoberwoche statt. Dichte Merlot-Nase, aber auch ein bisschen rote Frucht von der Cabernet. Schöne Würze, dennoch eher rote Frucht, keinerlei grüne Elemente, geschweige denn grüne Paprika, jedoch viel rote Paprika, daneben Himbeere und Kirsche. Sehr schöner frischer Mund, sehr mittig konzentrierter Wein, rotfruchtig. In erstaunlicher Weise rote Kirsche, Sauerkirsche, auch Zwetschge, ein wenig Rhabarber, wieder die Himbeere aus der Nase, Cranberry, Fruchtkaltschale. Sehr feine salzige und kalkige Spur mit Minze und Eukalyptus. Dicht, zupackend, toller Grip in diesem tollen Clinet, das Ganze bei samtiger Tanninstruktur und sehr lebendiger, aber überhaupt nicht spitzer Säure. Schöne Würze dabei. Der Wein ist fast harmonischer, auf jeden Fall rotfruchtiger und schmackhafter als der Wein des Nachbarn Eglise-Clinet. Chateau Clinet aus Pomerol fehlt vielleicht der letzte Kick in der würzigen Mineralität, dafür ist er deutlich harmonischer, fast dichter und sehr pikant in der wunderschönen Säure-Süße-Fruchtaromatik. Diese intensive Aromatik hallt zwei Minuten nach. Wir sind hier einen Quantensprung oberhalb der 2013er und meines Erachtens auf gleichem Level wie 2012, sogar in der Art etwas interessanter und pikanter. Vielleicht tragen die hervorragend gelungenen 9% Cabernet dazu bei. Der Wein macht richtig Freude. 95-96+/100