Chateau Clinet 2022
100
- 2
- Merlot 75%, Cabernet Sauvignon 25%
- 5
- rot, trocken
- 14,5% Vol.
- Trinkreife: 2032–2076
- Verpackt in: 1er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- 3
- Lobenberg: 100/100
- Wine Cellar Insider: 97–99/100
- Quarin: 97/100
- Falstaff: 97/100
- Jeb Dunnuck: 96–98/100
- Gerstl: 20/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Pomerol
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation
Abfüller / Importeur: Clinet, , 33500 Pomerol, FRANKREICH
Chateau Clinet 2022
/100
Lobenberg: Clinet 2022: 75 Prozent Merlot und 25 Prozent Cabernet Sauvignon. Erstaunlich rotfruchtig in der Nase. Immens und tief und reich. Satter Schub mit reifer Zwetschge, fast fetter, voluminöser roter Kirsche und Schlehe, etwas Lakritze darunter und Nougat. Dazu feinerster Flieder und Veilchen. Auch Rosenblätter. Schicke Süße! Im Mund voluminöse rote Frucht mit Kirsche und Zwetschge, dazu helle Lakritze, wieder Nougat und Nutella. Aber es bliebt alles rot, rote Kirsche zur säurebeladenen Himbeere. Nur ein Hauch roter Spitzpaprika von der Cab Sauv. Große Harmonie zeigend, totale Balance! Die Tannine sind samtig, aber der Wein ist reich und voll. Das ist eine ultrafeine Wuchtbrumme mit viel Dampf. Alles auf roter Frucht, das hätte ich so eindeutig in 2022 nicht erwartet. Erstaunlich und mehr als sehr ansprechend. Ein Unikat auch in 2022 – Clinet hat eindeutig ein Alleinstellungsmerkmal in Pomerol, man liebt es oder auch nicht, für mich wieder ein großer Wein! 100/100 *** Momentan umfasst Château Clinet zehn Hektar. Die Cabernet wurde 1950 angelegt, sie ist also über 70 Jahre alt. Hier gibt es ein großes Band von Kies, ähnlich wie bei Château VCC. Entstanden ist es vor rund 1,3 Millionen Jahren als Flussablagerung. Das erklärt den hohen Cabernet-Anteil. Nach dem Frost von 1956 wurden alle neuen Lagen mit Merlot bestockt, aber inzwischen wächst der Anteil an Cabernet Sauvignon.
Jahrgangsbericht
2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?
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Wine Cellar Insider über: Chateau Clinet
-- Wine Cellar Insider: Inky, dark in color, the wine explodes from the glass with its floral display before moving to its wealth of dark red pit fruits, chocolate, truffle, wild cherry, and mint aromas. However, it is the velvet-drenched layers of dark fruit, opulent-textures, and cashmere tannins where the wine really takes off. The finish is pure hedonistic-decadence that must be felt to be believed. You have plenty of time to experience it as the fruits remain on your palate for over 60 seconds! This is Pomerol. and Clinet at its best! The wine blends 80% Merlot with 20% Cabernet Franc. 14.5% ABV, 3.75 pH. Harvesting took place September 6, September 21. This is the earliest start to a vintage in the history of Clinet. Yields were 34 hectoliters per hectare. Drink from 2027-2060. 97-99/100
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Quarin über: Chateau Clinet
-- Quarin: Dunkle, intensive, purpurrote Farbe. Sehr aromatische Nase mit reifen und frischen Früchten. Subtil. Minutiös im Auftakt, sehr aromatisch in der Mitte, mit einem vollen und saftigen Körper, der Wein entwickelt sich mit Klasse im Griff, ohne jemals die historisch weiche Natur des Jahrgangs zu verlassen. Er ist lang, schmelzend, sehr gut und ohne tanninhaltige Winkel. Bemerkenswert ist die Präsenz von 20 % Cabernet Sauvignon (1950 gepflanzt) + 80 % Merlot. Alkoholgehalt: 14°7 - pH-Wert: 3,65 (Durchschnitt +). IPT: 85 (Durchschnitt +). Ertrag: 34 hl/ha. 97/100
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Falstaff über: Chateau Clinet
-- Falstaff: Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette Reflexe, zarte Randaufhellung. Zart floral, schwarze Beeren und Lakritze, schwarze Kirschen, Mandarinenzesten. Saftig, elegant, reife Kirschen, frischer Säurebogen, wie aus einem Guss, reife, tragende Tannine, ein balancierter Speisenbegleiter von großer Länge und mit beachtlichem Potenzial. 97/100
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Jeb Dunnuck über: Chateau Clinet
-- Jeb Dunnuck: The 2022 Château Clinet showed beautifully, with an almost Médoc-like style in its darker cassis, graphite, cedar pencil, and tobacco aromas and flavors. Full-bodied on the palate, it has ripe, velvety tannins, a round, layered mouthfeel, and remarkable purity. Pomerol was one of the erratic appellations in 2022, but this beauty does everything right and brings a beautiful mix of richness and elegance. It should round into form with just short-term bottle age and evolve for two decades. The blend is the usual 80% Merlot and 20% Cabernet Sauvignon. 96-98/100
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Gerstl über: Chateau Clinet
-- Gerstl: Traumhaft, was hier aus dem Glas duftet – Noblesse und Eleganz ohne Ende. Man riecht bereits im Bouquet, dass dieser Wein schön ausbalanciert ist. Das ist schon Sonderklasse, was Clinet mit diesem Jahrgang wieder hingezaubert hat. Viele rotbeerige Aromen von Johannisbeere, Himbeere und Erdbeere vermischen sich mit Sauerkirsche und zarten, dunklen Früchten. Der Wein hat eine enorme Strahlkraft mit seiner tiefgründigen Frische und dem würzigen Hintergrund. Die Säure markiert sogleich im Auftakt Präsenz und setzt sich frisch ins Szene. Dieser Mix aus dichter, reifer Frucht und saftigem Trinkfluss ist sooo delikat. Seidig feine Tannine verleihen einen göttlich cremigen Eindruck. Hier stimmt einfach alles bis ins letzte Detail. Das ist eine geballte Ladung Pomerol, aber unglaublich edel und elegant verpackt. 20/20
Clinet
Im Chateau Clinet treffen sich die drei Voraussetzungen, die einen großen Wein garantieren: Alte Reben, ein superbes Terroir und engagierte Arbeit in Keller und vor allem im natürlich organisch bewirtschafteten Weinberg. Das durchschnittliche Rebalter der 80 % Merlot- und je 10 % Cabernet Sauvignon-...