Chateau Carmenere 2015

Carmenere

Chateau Carmenere 2015

Holzkiste

95–96
100
2
Merlot 60%, Cabernet Sauvignon 31%, Carmenere 9%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2019–2035
Verpackt in: 12er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–96/100
Gerstl: 19/20
6
Frankreich, Bordeaux, Haut Medoc
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Carmenere 2015

95–96
/100

Lobenberg: 31% Cabernet Sauvignon, 60% Merlot, 9% Carmenere. Chateau Carmenere ist nun mehr im zweiten Jahrgang in Besitz einer optischen Nachsortiermaschine, eine aus dem Bereich des Tees schon lange bekannte, lasergesteuerte Luftschuss-Aussortiermaschine. Sie haben die gebrauchte Maschine von Ducru Beaucaillou gekauft, die sich die neuere Technik gekauft haben. Das führt, obwohl die händische Auslese schon perfekt ist, am Ende dann doch noch zu 8-10% einer nachträglichen Auslese, während die Beeren im Fall vom Sortierband runterkommen. Das ist auch eine Erklärung dafür, warum die Perfektion auf Carmenere weiter voran schreitet. Extreme Weinbergsarbeit in Verbindung mit einer extremen Handauslese mit nachträglicher optischer Auslese. Das Beerenmaterial ist schon außerordentlich. 2015 zeigt in Summe einen ähnlichen Finesseansatz wie 2014, hat nur etwas mehr profunde Frucht, etwas mehr Dichte und auch etwas mehr Tannin. Es ist eine Plus-Version des 2014er. Er hat die Merlots zwischen dem 28. September und 2. Oktober geerntet, Cabernet Sauvignon erst nach allen Regenfällen am 14. und 15. Oktober, Petit Verdot auch am 14. Oktober und die Carmenere erst am 16. Oktober, also in Summe für diesen Jahrgang eine sehr späte Lese. Die Erträge schwanken zwischen 35 Hektoliter bei Cabernet, 34 für Carmenere, 47 Hektoliter für Petit Verdot und 45 für Merlot. Er teilt die Weinberge in 70 verschiedene kleine Plots auf und hat dementsprechend 70 kleine Fermentationsbehälter. Die Fermentation ist mit selektierter Hefe, das Ganze im Zement und der Ausbau wird zu 50% im neuen Barrique gemacht und zu 50% im gebrauchten Barrique. Die Fermentation geschieht allerdings nicht nur im Zement, sondern auch im 400l Tonneau. Carmenere 2015 ist für mich der Eintritt in eine neue Welt in diesem Château. Noch nie gab es diese hochintensive, dichte, fast überwältigende Kirsche. Das ist auch nicht mehr burgundisch, das ist schwarze Kirsche, süße rote Kirsche, alles in unendlicher Dichte. Eine Charmewolke, das Ganze mit feiner Aprikose, Pfirsich und auch mit Mango unterlegt. Auch der Mund zeigt dieses Potpourri aus Kirsche, auch gelbe Frucht, sehr fein, eine Delikatesse und sehr viel feiner, als die üppige Nase vermuten ließ. Das Ganze ist total verspielt und wir sind im Mund doch wieder etwas näher beim wunderbaren Finesse-Wein 2014, und trotzdem haben wir eine süße Dichte darunter. Das Ganze ist delikat und trotzdem dicht und fokussiert. Langsam kommt Johannisbeere dazu, Sauerkirsche, helle Erde, sehr fein im Finale, in dem dann auch die rote Kirsche wieder hochrollt. Ein Wein für die Freude, ein Wein der mindestens auf dem gleichen Level wie Château du Retout oder auch Cambon La Pelouse ist, eher sogar überlegen, fast noch Haut Maurac übertreffend, weil einfach noch feiner? Ein Top-Wert und ein perfekter, finessenreicherer Verfolger von Clos Manou im Medoc und Haut Medoc. 95-96/100

19
/20

Gerstl über: Chateau Carmenere

-- Gerstl: Das war 2014 unser Titelwein und es ist vielleicht der kometenhafte Aufsteiger in der Appelletion Médoc überhaupt. Ein überragendes Zeichen hat Carmenère auch mit seinem 2013er gelandet, einer der gelungensten Weine dieses schwierigen Jahrgangs von ganz Bordeaux. Dass auch der 2015 wieder ganz gross ist überrascht nicht, auch nicht, dass der 2015er der wohl beste Carmenère in der jungen Geschichte des Weingutes ist. Ein traumhaft würziger, rot- und schwarzbeeriger Duft strahlt aus dem Glas, superelegent, voller Raffinesse, tiefgründig und komplex. Da ist ein raffinierter Hauch Erotik mit im Spiel - vermutlich macht das die Traubensorte Carmenère, welche dem Weingut den Namen gab. Der Carmenère hat dieses Jahr immerhin einen Anteil von 9% an der Assamblage. Ein Gaumen wie Samt und Seide, frische Frucht und süsses Extrakt sind schön im Gleichgewicht, der Wein ist traumhaft saftig und hat einen genialen Schmelz, ein aromatisches Schauspiel, das begeistert, der Wein lebt von der Fimnesse, hat aber auch Kraft und Fülle, die superleckere Aromatik des 2015er Jahrgags ist das zentrale Element. Der gehört erneut zu den absoluten Top Weinen des Jahrgangs, im nördlichen Médoc zusammen mit Clos Manou der überragende Wein überhaupt, das ist grossartiges Bordeaux Handwerk zu einem unglaublichen Preis. 19/20

Mein Winzer

Carmenere

Das Weingut Carmenere gehört der Familie Richard Barraud. Die Weinbergs- und Kellerberatung erfolgt durch niemanden geringeren als den befreundeten Erich Boissenot, der berühmte 1er-Cru-Beraters aus dem Medoc. Das Ehepaar Barraud arbeitet auch bei anderen Weingütern, Richard ist der Weinbergsmanager...

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