Chateau Brane Cantenac 2eme Cru 2022

Chateau Brane Cantenac 2eme Cru 2022

Holzkiste

Zum Winzer

98–100
100
2
Cabernet Sauvignon 74%, Merlot 23%, Cabernet Franc 1%, Carmenere 1%, Petit Verdot 1%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2031–2056
Verpackt in: 3er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
tanninreich
3
Lobenberg: 98–100/100
Quarin: 99/100
Jane Anson: 98/100
Decanter: 98/100
VVWine: 97–99/100
Gerstl: 20/20
6
Frankreich, Bordeaux, Margaux
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Brane Cantenac 2eme Cru 2022

98–100
/100

Lobenberg: Eine hochsympathische, weil aromatische Nase. Blumig mit Flieder – so spielerisch! Rose und eher weniger Veilchen, dahinter feine helle Lakritze. Nichts Aggressives, sondern einfach nur spielerisch leicht. Ein satter Tanninteppich, aber das Ganze kommt komplex und tänzelnd rüber. Dann ein unglaublich hedonistischer, leckerer Mund. Geniale Frische, geniale Kombination aus roter und schwarzer Frucht. Das ist die gleiche Liga wie Malescot St. Exupery und damit dicht dran an der absoluten Spitze. So komplex, so lang und dabei seidig… Ein erdiger Ton, ganz Appellations-typisch. Dann eine tänzelnde rot-schwarzfruchtige Pikanz mit Grafit und Lakritz. Alles toll verwoben und ob der schönen erdigen Würze ganz eindeutig Margaux, wie viele Weine aus der Appellation in diesem Jahrgang. Margaux ist 2022 grandios! Ist das Primus Inter Pares? Ich weiß es noch nicht, aber ich bin schwer begeistert! 98-100/100

Jahrgangsbericht

2022 hatte den trockensten Sommer in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen und war insgesamt das heißeste Jahr seit 1947. Nicht so extrem und plötzlich heiß wie 2003, eher harmoniefördernd gleichmäßig warm und eben sehr trocken. Nachdem im November und Dezember 2021 satt Regen fiel, blieb es in den Folgemonaten trocken und warm. Die Reben konnten sich also bei gleichmäßiger Blüte langsam an die Trockenheit gewöhnen. Die Terroirs mit den besten Wasserspeicher-Eigenschaften und den sehr tief wurzelnden alten Reben konnten das Wasser-Reservoir des Winters und Frühjahrs nach früher und sonniger Blüte relativ problemlos durch den trockenen Sommer nutzen. Regen gab es erst wieder im Juni und dann in der zweiten Augusthälfte mit 30 bis 50mm. Danach blieb es sonnig und trocken mit einem langen »Indian Summer« bis weit in den Oktober und sogar November. Jeder konnte auf den perfekten Erntezeitpunkt warten, zumal es dank sommerlicher Stillstände keinen Zucker-Alkoholdruck gab. Wer mit alten Reben und perfekten Terroirs dann noch verschont wurde vom jährlich zunehmendem April-Frost und vom allzu häufigen Hagel des Frühsommers, konnte sich gerade als biologisch arbeitender Winzer über das, ob des Klimas, vollständige Ausbleiben von Fäulnis und Pilzkrankheiten freuen. Niemand musste auch nur irgendwas spritzen. Für Bio-Winzer mit alten Reben und superbem Terroir war 2022 ein so noch nie erlebtes, perfektes Jahr, zumal man sich über die vergangenen 10 extremen Jahre an die besser angepasste Laub- und Bodenarbeit gewöhnt hatte. Saint Emilions und Castillons Kalksteinfelsen, Pomerols und Fronsacs Lehmböden und die dicken Kieslinsen des Medocs hatten bei sehr altem Rebbestand bis auf den Malus kleinerer Erträge kaum Sorgen. Weniger, aber ein überragend intensiver Saft aus kleinen, dickschaligen, kerngesunden Beeren. Aromatisch frischer Most, tiefes und zugleich delikates Tannin, dazu eine überragende Balance. Junge Reben und sandige Böden litten allerdings extrem, da gab es hier und da schon desaströse Ergebnisse. Besonders profitiert haben, neben den o.g. perfekten Böden dazu am linken Ufer, die in sehr nassen Jahren benachteiligten Fluss- und Ufernahen Terroirs des Medocs, des nördlichen Haut Medocs und Saint Estèphes. Die meisten Winzer vergleichen 2022 mit 2018, allerdings war 2022 überwiegend noch deutlich konzentrierter und reicher in der Frucht, vibrierender, cremiger und trotz der extremen Reichhaltigkeit erstaunlich frisch, seidig und harmonisch, das erinnert auch an das Traumjahr 2016. 2022 ist nicht so extrem pikant wie das Hammerjahr 2019 und nicht ganz so tänzelnd finessenreich wie der 2020er. Winzer mit langer Erfahrung sprechen eher von einer deutlich perfekteren Reinkarnation der Jahrgänge 1982, 1961 und 1949. Jean-Philippe Janoueix, eine Instanz am rechten Ufer und Besitzer vieler Châteaux in Pomerol, Saint Emilion und Castillon sagt: »2022 is the more concentrated version of 2018. With deep acidity and rich, soft masses of tannin, 2022 is the much better and long-lived resurrection of the great 1982 and 1961.« Und das mit größerem Know-how, optimaleren Weinstöcken, niedrigeren Erträgen je Stock, besserer biologischer Weinbergsarbeit, dramatisch präziserer Selektion vor der Kelter (Laser und Wasserbad) und einer kenntnisreicheren Kellertechnik als vor vierzig Jahren. Ohne Zweifel ist 2022 also ein historischer Jahrgang. Fakt ist, dass trotz der wohl berechtigten Jubelschreie der allerbesten Winzer das Jahr 2022 auf Kante genäht ist. Junge Reben und nur mittelgute und schwächere Terroirs, und das ist nun mal mit Abstand der Großteil des Bordelais, haben in nassen und noch mehr in solch trocken-heißen Jahren ganz schlechte Karten und üble Zukunftsaussichten. Und leider werden die Jahre trotz einiger, klassischer Ausnahmen wie das Bordelaiser »Normaljahr« 2021 im Schnitt immer extremer. Die wenigen, strahlenden Topwinzer der Appellationen glänzen ob der extraterrestrischen Qualitäten mehr denn je, die große Masse bleibt auf der Strecke. Die Spitze der Pyramide wird noch schmaler und zugleich noch höher. 2022 ist für die Superstars jeder Appellation ein so noch nie dagewesener Qualitätstraum, aber wo soll das für die breite Basis enden? Spanien findet den Ausweg aus den immer extremeren klimatischen Wetterkonditionen in 800 bis 1200 kühlen Höhenmetern, aber wie sieht – neben den weiter vorwärts stürmenden Superstars – die Zukunft des Bordelaiser »Normalwinzers« auf NN aus?

99
/100

Quarin über: Chateau Brane Cantenac 2eme Cru

-- Quarin: Wie weit wird Brane gehen? Die Farbe ist schwarz. Intensive, feine, fruchtige, subtile, komplexe und edle Nase. Der Wein ist von Anfang an luftig, mit enormen Aromen, einer sorgfältigen Textur, einem schmelzenden Körper und einem fetten Gefühl. Er streckt sich, komplex, edel, mit einem langen, tiefen, saftigen Abgang und einem herrlichen aromatischen Relief. Das ist einfach wunderbar! Zusammenstellung: 74 % Cabernet Sauvignon, 23 % Merlot, 1 % Cabernet Franc, 1 % Petit Verdot, 1 % Carmenère. Alkoholgehalt: 14°3 (Durchschnitt plus) - pH-Wert: 3,61 (Durchschnitt minus). Selektion: 42 % der Ernte. 99/100

98
/100

Jane Anson über: Chateau Brane Cantenac 2eme Cru

-- Jane Anson: Easily one of the best wines of the appellation. Red rose petal fragrance, damp earth, rosemary, baking spice, sandalwood, incense, graphite and slate. Exceptional balance, deep chocolate and mint character, with lush damson and cassis fruits. Crushed violet flowers and salted cracker salinity, extremely impressive. Owner Henri Lurton has experience of making wine overseas, in Baja California, which may have given insights into viticultural techniques n the heat, but the real key here is the old vine Cabernet Sauvignon planted in the 1950s and 1960s by his late father Lucien Lurton. 100% new oak, from 8 coopers, and the meticulous approach to oak ageing care of technical director Christophe Capdeville is also important. 42% of production in the 1st wine. All the young vines, even when co-planted in the same rows were picked separately also this year. 98/100

97–99
/100

VVWine über: Chateau Brane Cantenac 2eme Cru

-- VVWine: Noch vom Holz geprägt, jedoch mit viel Tiefgang und einer grossen Komplexität zeigt sich dieser Brane in der Nase, wunderbar duftig, schwarze Johannisbeeren dominieren, Veilchen, Kirschblüten, wunderbar. Im Gaumen mit einer umwerfenden Frische, sensationelle Struktur, grandiose Balance, hier ist alles an seinem Platz, die knackige Frucht, die superfeinen Tannine, das ist gross, sehr gross. 97-99/100

20
/20

Gerstl über: Chateau Brane Cantenac 2eme Cru

-- Gerstl: Genau so stelle ich mir den Duft eines grossen Brane-Cantenac vor, die schiere Eleganz, immense Strahlkraft, ein die Sinne berauschendes Duftbild, bleibt immer auf der zarten, zurückhaltenden Seite, das verleiht dem Duft eine überaus edle Ausstrahlung. Auch am Gaumen ist die Feinheit total, Tannine wie Samt und Seide, süsses Extrakt ohne Ende, begleitet von atemberaubend frischer Frucht, das ist eine himmlische Delikatesse, die stilistisch ganz stark an Château Palmer erinnert. Das ist der klar grösste Brane, den ich je verkostet habe. 20/20

Mein Winzer

Brane Cantenac

Das zu Beginn des 18. Jahrhundert entstandene Weingut in der Appellation Margaux befindet sich im Besitz der hoch angesehenen Weinerzeugerfamilie Lurton, die auch auf dem Château wohnt.Das schöne, aber eher bescheidene Château liegt hervorragend und verfügt über sehr große Rebflächen (85 Hektar)....

Chateau Brane Cantenac 2eme Cru 2022