Bellefont Belcier: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe 2024

Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe 2024

Holzkiste

Zum Winzer

95–96+
100
2
Merlot 70%, Cabernet Franc 20%, Cabernet Sauvignon 10%
5
rot, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2029–2047
Verpackt in: 6er OHK
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 95–96+/100
Suckling: 95–96/100
Bettane: 94–95/100
Markus Del Monego: 94/100
Jane Anson: 94/100
Vinum: 94/100
Decanter: 94/100
Colin Hay: 93–95/100
Weinwisser: 93–95/100
Gerstl: 18/20
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite,
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe 2024

95–96+
/100

Lobenberg: Bellefont-Belcier besteht 2024 aus 70 Prozent Merlot, 20 Prozent Cabernet Franc und zehn Prozent Cabernet Sauvignon. Reiche, dichte, üppige Nase mit Schwarzkirsche, Maulbeere, satter Lakritze und viel Veilchen. Seit Jahren besticht dieses Weingut als Nachbar von Larcis Ducasse und Pavie mit dieser Opulenz und hohen Intensität aus schwarzer Frucht. Im Mund deutlich feiner bleibend. Hauptsächlich schwarze Kirsche mit etwas roter Johannisbeere und frischer rotfruchtige Säure. Etwa schlank im mittleren Bereich. Gutes salziges Finale mit Schwarzkirsche und Walhimbeere, sehr schick mit sehr guter Harmonie und Balance. Ihm fehlt ein bisschen das Fleisch in der Mitte um ganz groß zu sein. Der 2023er war doch dramatisch voluminöser. 2024 ist eher eine schicke Finesse-Variante, die in wenigen Jahren mit sehr viel Freude zu trinken sein wird. Eine raffinierte und vibrierende Delikatesse, zart und lecker und fast so gut wie der Nachbar Larcis Ducasse. ***. Château Bellefont-Belcier liegt an den Hängen des Kalksteinplateaus, an der sogenannten Côte Pavie. Es ist der übernächste Nachbar von Château Pavie. Reiner Kalkstein mit leichter Lehm-Sand-Auflage an den Südhängen Saint-Émilions. Der nächste Nachbar ist Lacis Ducasse. Die 13,5 Hektar von Bellefont-Belcier liegen auf allerbestem Terroir in Amphitheater-Form. Die Pflanzdichte liegt bei 7.000 Stöcke pro Hektar und bewegt sich in Richtung 10.000. Alles im Weinberg geschieht in Handarbeit, die Exposition ist komplett südlich. Der direkte Nachbar zur anderen Seite ist dann Tertre Roteboeuf. Das Terroir ist allererste Sahne. Purer Kalkstein eben. Die Vergärung erfolgt hier bei 25 bis 27 Grad temperaturkontrolliert und spontan. Die Weine werden im Barrique und zum Teil in Fudern ausgebaut, 30 Prozent neue Barriques. Die Vinifikation findet im Betontank und im aufrechtstehenden Barrique statt. Also eine Mischung aus Microvinifikation und klassischer Vinifikation. Schwefel sieht der Wein erst kurz vor der Füllung. Seit einigen Jahren kabbeln sich die beiden Topweingüter in Saint-Émilion von Besitzer Peter Kwok, Bellefont-Belcier und Tour Saint Christophe, um die Krone. Tour Saint Christophe einige Meter höher auf reinem Kalkstein in Terrassen gelegen. Bellefont-Belcier dagegen an der Côte Pavie, auch auf reinem Kalkstein, aber als Amphitheater und mit etwas Lehm. Beide in Dichtpflanzung, beide mit winzigen Erträgen von unter einem halben Kilo pro Stock.

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

95–96
/100

Suckling über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Suckling: Very good poise, tension and depth, with a light peppery, mineral and citrusy touch to the fruit. Good fruit here, with medium to full body and elastic, chalky tannins. There is something quite pure and transparent in the middle. So elegant, al-dente and long. An excellent wine from this difficult vintage. 70% merlot, 10% cabernet franc and 10% cabernet sauvignon. Picking between September 26 to October 8.

Verkostungsnotiz
94–95
/100

Bettane über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Bettane: On mesure les progrès effectués par le cru sur un tel millésime : tannin soyeux, coeur de bouche bien garni, finale généreuse.

Verkostungsnotiz
94
/100

Markus Del Monego über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Fine nose with aroma reminiscent of blackberries, blueberries and raspberries, subtle oak and discreet toasting. On the palate well structured with ripe yet firm tannins, showing freshness, juicy fruit and discreet spiciness, rather medium bodied with very good length. Tastingbook.com

94
/100

Jane Anson über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Jane Anson: Love the deep rich ruby colour here, inky and saline expression that has a ton of texture and interest. The sappy fruits of the year are here balanced and laced with depth and character. Gunsmoke, cold ash, blueberry, raspberry puree, pumice and slate, plenty of life ahead. JC Meyrou estate director, Emmanuelle Fulchi d'Aligny technical director.

94
/100

Vinum über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Vinum: Mittelkräftiges Rubinrot; dezent reduktive Nase, diese verschwindet rasch, ungemein frisch im Ausdruck, ein Mix aus dunklen und roten Beeren, dazu kühler Rauch, eine subtile Kräuternote schwingt mit; leichtfüssig am Gaumen, frisch, delikate Frucht, sehr gut verpackte, präsente Tannine, der Wein zeigt Rasse und Schliff, hallt lange nach; endet würzig mit Blutorangen und Sauerkirschen im Rückaroma. Sehr elegant. vvWine & Vinum

94
/100

Decanter über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Decanter: Fruity and vibrant, this is lovely, concentrated, round, ripe and generous with balanced acidity - bright but not severe - with fine tannins and lovely mineral, oyster shell salinity. It’s refined, there’s nice detail to the expression, but above all this balances texture and fullness with a sense of easy charm and a lifted, almost sweet liquorice aspect on the finish. Really great stuff.

Verkostungsnotiz
93–95
/100

Colin Hay über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Colin Hay: (St Emilion; from a natural amphitheatre of 14 hectares on clay-limestone and Molasses de Fronsadais next to Larcis-Ducasse on the Côte Pavie; 70% Merlot; 20% Cabernet Franc; 10% Cabernet Sauvignon; a final yield of 35 hl/ha; pH 3.25; 13.5% alcohol; tasted at the Association des Grands Crus Classés de St-Emilion press tasting at Dassault and then at Bellefont-Belcier with Emmanuelle Fulchi and Jean-Christophe Meyrou). Big, broad, bold and charged with assorted fresh red and darker berry and stone fruits. Sandalwood. With aeration it’s the gracious cherry and cassis notes that come through. This is very layered and has much more density than many of its peers – but like some of its terroir neighbours, Larcis Ducasse above all (note to self – try to taste these side-by-side from bottle!). I love the ample frame and the silky sense of layering together with the crystalline purity of each layer. Highly stratified and architectural with lovely grip from the crumbly chalky tannins from below. Accessible already but with considerable aging potential, this is one of the stars of the vintage and a reflection both of the path towards the summit of this property and of its great terroir.

93–95
/100

Weinwisser über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Weinwisser: Delikates rotbeeriges Bouquet, duftiger Cassis und Fliedernote. Am straffen Gaumen mitseidiger Textur, edlem mineralischen Kern, engmaschigem Tanningerüst, gut strukturiertem Köper.Im gebündelten Finale mit beeindruckender Dynamik, blauen Beeren und edler Salznote. Einmännlicher Saint-Émilion, Potenzialwertung.

18
/20

Gerstl über: Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe

-- Gerstl: Herrliche Würznoten in der Nasen, vielschichtig, viel Kirschen und Cassisnoten. Der Gaumen fein gewoben, delikat, sehr frisch, Tannine sind reif und fein, hat Strahlkraft, erinnert mich sehr an den 21er, ist aber alles etwas feiner und frischer. Gehört zur oberen Mittelschicht in diesem Jahrgang. (rm)

Mein Winzer

Bellefont Belcier

Das Weingut ist zu Recht aufgestiegen in den Olymp des Saint Emilion, ernannt zum Grand Cru Classé. Es gehörte vorher niemand Geringerem als dem früheren Cheval-Blanc-Mitbesitzer Dominique Hebrard, Sohn des früheren Cheval-Blanc-Regisseurs Jacques Hebrard.

Chateau Bellefont Belcier Grand Cru Classe 2024