Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B 2024

Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B 2024

Holzkiste

Zum Winzer

96–97
100
2
Merlot 98%, Cabernet Franc 2%
5
rot, trocken
14,5% Vol.
Trinkreife: 2030–2052
Verpackt in: 6er OHK flach
9
voluminös & kräftig
tanninreich
3
Lobenberg: 96–97/100
Vinum: 97/100
Weinwisser: 96–98/100
Markus Del Monego: 96/100
Suckling: 95–96/100
Lisa Perrotti Brown: 94–96/100
Galloni: 93–96/100
6
Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B 2024

96–97
/100

Lobenberg: Belair-Monange liegt mit am höchsten Punkt des legendären Kalksteinplateaus von Saint-Emilion. Vom Terroir her haben wir oben den kargen, festen Kalkstein, der für Frische und Mineralität sorgt. An den unteren Hängen dann den charakteristischen, blauen Lehm, wie wir ihn aus Pomerol kennen und der für mehr Dichte und Länge sorgt. Ausbau im Barrique mit etwa 50% Neuholzanteil. In der Nase zunächst sehr steinig mit Noten von zerstoßenem Kalk und feuchtem Lehm. Dann kommen satte, charmante Frucht von Süßkirsche, Herzkirsche und Schlehe. Säurebeladene Himbeere mit feinem Schliff. Helle Cassis, leicht auch Pfeifentabak und roter Pfeffer. Im Mund kein Blockbuster, sondern ein seidiger, eleganter, aber nicht strammer Saint-Emilion mit eher mittlerem Körper. Sauerkirsche, salzige Himbeere, Noten von satter Blutorange. Geschmeidig und umhüllend, mit pudrigen Tanninen und einem hellen Säurerückgrat. Feiner, intensiv salziger Abgang. Schöne Interpretation eines Saint-Emilion mit authentischer Identität. Gute Präzision mit wirklich eleganter Würze. In Sachen Größe und Tiefe vergangener Jahre nicht ganz heranreichend, dennoch ein Wein von Klasse und Finesse und unendlichem Schick. Eine große Freude im Mund!

Jahrgangsbericht

2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

97
/100

Vinum über: Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B

-- Vinum: Mittelkräftiges Rubinrot; feinduftige Nase, das Holz ist präsent, jedoch nicht aufdringlich, Veilchenblüten, Kirschen, Cassis, zitrische Noten, verspielt und gleichzeitig tiefgründig; seidenweich im Auftakt, samtene Tannine umgarnen die Frucht, vollmundig ohne schwer zu sein, sehr feine Säure; grosser Spannungsbogen, ausgesprochen langer Abgang. Dieser Wein zeigt eine wunderbare Harmonie, könnte sich mit dem Ausbau zu einem der schönsten Weine des rechten Ufers entwickeln. . vvwine & Wine

96–98
/100

Weinwisser über: Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B

-- Weinwisser: Verführerisches Parfüm, zarter Irisduft, frischer Schattenmorellensaft und gehackter Thymian. Im zweiten Ansatz Orangenzeste, roter Johannisbeernektar und Himbeermark. Am sublimen (reinen) Gaumen mit seidiger Textur, engmaschigem Tanningerüst, tänzerischer Rasse und perfekt trainiertem Körper. Im konzentrierten, langanhaltenden Finale ein Korb mit roten Kirschen, Sandelholz und royaler Adstringenz. Alles ist am richtigen Platz. Für mich auf demselben Niveau wie 2020 und 2019.

Verkostungsnotiz
96
/100

Markus Del Monego über: Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B

-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Fine nose with fine fruit reminiscent of blackberries, blackcurrants and elderberries. Refined toasting, oak spices and a whiff of vanilla in the background. On the palate elegant yet persistent with ripe tannins, juicy fruit quoting the nose, a whiff of liquorice in the aftertaste, very convincing length. Tastingbook.com

95–96
/100

Suckling über: Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B

-- Suckling: Balanced and refined, showing blackberries, dark chocolate and dark plums that follow through to a medium body with integrated tannins and a savory finish. Real elegance and subtle length. A blend of 98% merlot and 2% cabernet franc.

Verkostungsnotiz
94–96
/100

Lisa Perrotti Brown über: Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B

-- Lisa Perrotti Brown: Deep garnet-purple colored. After a little shaking, the nose unfurls to reveal notes of black cherries and fresh raspberries, opening out to hints of lilacs, anise, and cedar chest. The medium-bodied palate is tightly wound with black and red berry layers, supported by firm, fine-grained tannins and just enough freshness, finishing long and perfumed. A real head-turner.

Mein Winzer

Belair Monange

Dieser 1er Grand Cru Classe hieß früher Belair und wurde von Monsieur Delbec, einem früheren Partner bei Ausone, verwaltet und verantwortet. Delbec war eine Katastrophe und erst seit seinem Weggang ist Ausone beständig die Nr. 1 in Saint Emilion. Die Familie Moueix, Besitzer von Belair, taufte nach...

Chateau Belair Monange 1er Grand Cru Classe B 2024