Lobenberg: Das Weingut umfasst 7,2 Hektar. Die über 50 Jahre alten Reben stehen in Dichtpflanzung von bis zu 12.600 Stöcken pro Hektar. Also winzige Erträge von weniger als einem halben Kilo pro Stock. Die Reben stehen aus Kalksteinfelsen, mit leichter Lehm-Sand-Auflage, in Süd-Südwestexposition. Die Assemblage 2019 besteht aus 65 Prozent Cabernet Franc und 35 Prozent Merlot. 2019 ist bei sogar bei Ausone faszinierend, nämlich faszinierend reif. Der sonst übliche, fast spröde Angang, mit gewaltiger Frische, weicht in 2019 einer wunderbar feinen Kirsche, mit ganz feinem Tannin. Schon in der Nase geschliffen und poliert. Schwarze und rote Kirsche, ein bisschen Sanddorn nebst Schattenmorelle. Sehr, sehr schick. Ein bisschen gelbe Frucht. Blüten, Veilchen, aber nicht intensiv. Nichts Süßes, nichts Schweres, nichts Üppiges – nur fein. Normalerweise ist Ausone – selbst mit 2018 – immer eine Herausforderung im Mund. 2019 ist das etwas anders. Die Bandbreite, der Oszillograph, von genialer Frische bis zu genialer Reife, ist sehr groß. Aber alles ist angenehm. Auch in diesem Wein dominiert die Schwarzkirsche vor der Himbeere. Grandiose Frische, aber nichts ist spitz, nichts ist unreif. Die Tannine sind total poliert, feinste Gerbstoffe. Und trotzdem hat der Wein eine grandiose Intensität. Das ist vom ersten Mundeintritt bis zum langen Finale schick. Was ist das für geschmeidiger, ungewohnt leckerer, delikater und zugänglicher Ausone. Trotzdem ist von allem reichlich vorhanden. Aber in einer unendlich spielerischen Feinheit. In bin sehr begeistert, auch ob seiner delikaten, leckeren Zugänglichkeit. 100/100