
Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru 2024
100
- 2
- Merlot 60%, Cabernet Franc 40%
- 5
- rot, trocken
- 13,5% Vol.
- Trinkreife: 2029–2048
- Verpackt in: 3er OHK
- 9
- voluminös & kräftig
- tanninreich
- seidig & aromatisch
- 3
- Lobenberg: 95–97/100
- Suckling: 97–98/100
- Markus Del Monego: 97/100
- Alexandre Ma: 96–97/100
- Decanter: 96/100
- Colin Hay: 95–97/100
- Jeb Dunnuck: 94–96/100
- Gerstl: 19/20
- 6
- Frankreich, Bordeaux, Saint Emilion
- 7
- Allergene: Sulfite,
Abfüllerinformation, Zutaten, Nährwertangaben
Abfüller / Importeur:
Angelus, , 33330 Saint Emilion, FRANKREICHZutaten:
Trauben Konservierungsstoffe / Antioxidantien: Sulfite (E220–E224)100ml enthalten durchschnittlich Brennwert 78 kcal / 325 kJ Kohlenhydrate 1,1 g Enthält geringfügige Mengen von Fett, Fettsäuren, Zucker, Eiweiß, Salz

Heiner Lobenberg über:
Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru 2024
/100
Lobenberg: 60 Prozent Merlot und 40 Prozent Cabernet Franc. Rund 38 Hektoliter Ertrag pro Hektar, also wenig Verluste hier. 13 Volumenprozent Alkohol. Sehr schöne Kirschnase mit schwarzer und roter Kirsche. Fein und duftig. Ein wenig erinnert das an Domaine de Chevalier aus Pessac. Sehr burgundischer Wein in der Nase. Auch im Mund wie in der Nase diese schicke, feine Eleganz. Sehr burgundisch und fein mit mittlerer Länge. Aber die Säure und die Kalkstein-Mineralik im Nachhall sind schon beeindruckend. Ein sehr guter Saint-Émilion, allerdings tut er sich mit seinen direkten Nachbarn im Vergleich etwas schwer. Château Coutet liegt auf jeden Fall deutlich eine Liga darüber, auch wenn er nur einen Bruchteil davon kostet. Bei gleichem Terroir. Insgesamt ein sehr guter Angélus, der allerdings dem Status des Premier Cru Classé A nicht ganz gerecht werden kann. Ein schicker, guter, spannender Wein, ohne wirkliche Größe. *** Besitzer von Château Angélus ist der charismatische Winzer Hubert de Boüard, der mit Bellevue, Fleur de Boüard und Clos Boüard mehrere Eisen im Feuer hat. Die Weinberge von Angélus befinden sich an den unteren Hängen des Mazerat-Tals auf kalkhaltigem Lehm und auf gemischten Lehm- und Sandböden in bester Südlage. Nur die ältesten Reben von über 60 Jahren Alter finden hier Einzug. Für Angélus – wie für alle Top-Châteaus in Saint-Émilion – wird die Cabernet Franc Stück für Stück zur Dominante in den Cuvées. Der Ausbau geschieht auf Angélus inzwischen extrem reduktiv, besonders bei der Cabernet Franc wird nur noch im 3200 Liter Holzfass ausgebaut. Die Weine sind so deutlich reduktiver, sie zeigen deutlich mehr Veilchen und Blumigkeit, weniger schwarze Frucht.
Jahrgangsbericht
2024 brachte ganz entgegen dem Klimawandel enorme Wassermengen im Frühjahr und auch im Herbst, keinerlei Trockenstress wie in den langen Jahren davor. Wegen extremen Mehltaubefalls, hoher Verrieselung in der Kühle der Blüte (Coulure und Millerandage) und wegen ungewöhnlich hoher und strenger Selektion mit grüner Lese im August nach der Verfärbung (in den 80iger und 90iger Jahren wäre 2024 noch ein Desaster geworden) gegen Verdünnung, Fäulnis und Botrytis zeigt 2024 einen ungewöhnlich niedrigen Ertrag, gesunde und fast reife Trauben mit oft minus 30%, manchmal gar 50% der Mengen des Standards. Und der hohe Mehltaubefall und die Coulure (Mehltau verringert die Mengen durch vertrocknete Trauben, die Qualität der nicht befallenen Trauben wird nicht beeinträchtigt) betrifft i.d.R. mehr die anfälligere Merlot, der Cabernet-Anteil (am linken Ufer Cabernet Sauvignon und am rechten Ufer Cabernet Franc) ist dramatisch höher als im Durchschnitt. Die Weine haben generell niedrige pH-Werte, also hohe Säure, dazu niedrige Alkoholwerte von 12 bis 13%. Die satten Tannine sind extrem fein und poliert und seidig unaggressiv und im Gerbstoff mehr als moderat, was zu einem charmant samtig seidigem Trinkfluss führt. Zusammen mit einer hohen saftigen Frucht-Aromatik und erstaunlich intensiver Farbe sind diese leichteren, aromatisch frischen Weine sofort präsent und mit total charmanter Trinkigkeit gesegnet. Da sie wegen der strengen Selektion letztlich reif genug gelesen wurden, ist 2024 ein freudenstiftender, verspielt leichter und leckerer, aromatischer Jahrgang für frühen Genuss. Allerdings gibt es von Château zu Château deutliche, ja oft dramatische Unterschiede, da muss man jeden Wein sorgfältig verkosten. Gegenüber dem ebenfalls sehr aromenstarken, noch farbintensiverem Jahrgang 2023 fehlt es 2024 zwar keineswegs an Trinkfreude und Trinkfluss, ganz im Gegenteil, aber in der absoluten Dichte bringt der opulentere, erotisch reifere Jahrgang 2023 einen höheren Wucht-und Umarmungs-Faktor mit. 2023 ist ein großes, früh trinkbares, erotisch opulentes Aromen- und Genusswunder, verblüffend in der charmanten Ausdrucksstärke, in seiner wollüstigen Ausprägung somit ein Unikat und »best ever«. 2024 zeigt dagegen deutlich verspieltere und frischere, sehr schicke und filigran elegante Weine für freudvolles, sexy Easy-Drinking. Everybodys Darling, das holt jeden Anfänger aufs Schönste ab! Volnay und Loire als schicker Bordeaux, so verträumt und fein und filigran leicht. 2024 ist weit weniger klassisch als das im Tannin rauere 2021, dafür aber dramatisch schicker und sexy polierter und filigran finessenreicher. 2024 könnte seinen Platz im Markt eher früh trinkfertig und relativ preiswert finden, das ist nicht in erster Linie ein »en Primeur« Jahrgang zum langen Einkellern, weder bei den Einstiegsweinen noch im oberen Preissegment. Aber es gibt zum Teil dramatisch reduzierte Mengen bei zum Teil dramatisch reduzierten Preisen. Und wenn dann der Wein noch sehr gut ist, muss man ihn eben doch subskribieren, sonst kann man leer ausgehen. Wer allerdings nur auf lange Einlagerung und Sammlerweine spekuliert kommt um den besten Jahrgang aller Zeiten, 2022, nicht herum. Ein gegenüber dem schon günstigen 2023 nochmal klar, ja dramatisch reduzierter Preis der 2024er Hochgewächse kann neben teilweise doch tollen Qualitäten doch zu Recht zum Primeur-Kauf verlocken. So passt 2024, nach so vielen ab 2016 bis 2023 überragenden voluminösen und kraftvollen Jahrgängen, als seidiges und trinkfreudiges Wunderwerk perfekt in das aktuelle Marktumfeld. Als preiswert schicker und elegant filigraner, aromatischer Gegenpol. „Just have fun“! Last not least: Wie schon so oft scheint auch der kühle und feuchte 2024er Jahrgang ein fast genialer Weißweinjahrgang zu sein, trocken wie auch süß! Die Analogie zu 2021 drängt sich auf, Winzer sprechen von extrem klar gezeichneten und definierten Weinen.

/100
Suckling über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Suckling: Very classy, the transparency of this Angelus giving brilliance to the pure fruit in such a difficult growing season. Medium-bodied, it has a compacted palate and creamy, polished tannins. Very melted and harmonized. Dark cherries, raspberries and orange peel come through beautifully with some stones. 60% merlot and 40% cabernet franc.
/100
Markus Del Monego über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Markus Del Monego: Dark purple colour with violet hue. Sophisticated nose with ripe blackberries, black cherries, blackcurrants and mulberries, complemented by hints of peony. A well structured palate with fine fruit, subtle oak and hints of minerality, a refined wine with finesse and excellent length. Tastingbook.com
/100
Alexandre Ma über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Alexandre Ma: The 2024 vintage of Château Angélus continues to embody its signature poise and restraint, though it has yet to fully reveal its ethereal side before the end of élevage. A swirl in the glass releases a beautiful scent of rose, and the first sip brings a fresh, dewy brightness. What moved me most, however, was the gentle, crystalline “sweetness” that rises slowly from the back of the palate, like springwater weeping from stone at dawn – gentle, unclouded, impossibly pure. This vintage of Angélus feels like a celestial fairy descending from the clouds. She steps into the forest wearing boots, her gaze tender, her stride unwavering.

/100
Decanter über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Decanter: Beautiful fragrance on the nose, super perfumed and floral with sweet red fruits too, lifted and very welcoming. Creamy red cherries and bright strawberries. Round and filling, this has instant appeal with a generous push of crisp fruit but it’s more the texture and layering of elements here that is so wonderful. Feels precise and well detailed with finely woven tannins that have a connotation and almost thickness to them that many in the vintage don’t have. Classic, cool and super fresh but filled with crystalline fruit and so much elegance. Fun, fruity, stylish and just brilliant. Great mineral finish too. Fabulous. I visited Angélus during the harvest and saw first hand pristine berries. 3.65pH.
/100
Colin Hay über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Colin Hay: A gloriously frank (Cabernet) franc nose. So obviously Angélus, though it could almost be Hommage à Elizabeth Bouchet (the 100 per cent Cabernet Franc micro-cuvée)! Violet. Peony blooms. Grated dark single estate chocolate. Fruits of the forest. Damson. Black cherry. Blueberry and confit blueberry. A hint of frangipane. Cedar. Graphite. This is succulent and svelte on the layered entry – we move here from Carillon’s layers of silk to the grand vin’s pillows of velvet. Lots of depth and a wide and ample frame too, with gravitas coming from the chalky tannins that pull the bottom layers downwards and in the space that creates release both menthol and a wondrous juicy sapidity. This grows and grows in the mouth. Very precise and intensely detailed. Long and subtle, beautifully balanced and always fresh.

/100
Jeb Dunnuck über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Jeb Dunnuck: A blend of 60% Merlot and 40% Cabernet Franc aging 50% (Cabernet Franc) in foudre and the rest in new oak, the 2024 Château Angélus has a deeper ruby hue as well as a beautiful nose of black raspberries, cassis, graphite, crushed stone, and flowers. It's wonderfully pure, has medium-bodied richness, a focused yet incredibly elegant mouthfeel, and ultra-fine tannins. It's a beautiful, classy Angélus that might surprise with its longevity.

/20
Gerstl über: Chateau Angelus Saint Emilion Grand Cru
-- Gerstl: Nach einem milden, nassen Winter war auch der Frühling - abgesehen von einem kurzen Intermezzo während der Blüte - bis in den Juni hinein ungewöhnlich regnerisch. Das alte Sprichwort 'Der August macht den Most' hat wieder einmal bestätigt, was unsere Vorfahren schon immer gesagt haben. Der trockene und sonnige Juli und August brachten ein Lächeln zurück, und unsere Trauben gewannen an Geschmack, Substanz und Charakter. Der September, wenn auch unsicherer, ermöglichte uns eine recht reiche Ernte und sehr schöne Trauben zu ernten. Nachdem er fünf Jahre lang an der Seite seines Vaters gearbeitet hat, signiert Hubert de Boüard de Laforest im Jahr 2024 seinen vierzigsten Jahrgang, ein Meilenstein, den seine Tochter Stéphanie de Boüard-Rivoal ehren möchte. Dieser Jahrgang 2024 mit dem Namen 'The Rebel' hat eine Vorliebe für Widrigkeiten und Herausforderungen, zwei starke Motivatoren die es Angelus in der Vergangenheit ermöglicht haben wirklich große Weine zu produzieren. (PB)
Château Angelus
Château Angelus liegt im Mazerat-Tal; seine Weinberge befinden sich an den unteren Hängen auf kalkhaltigem Lehm und auf gemischten Lehm- und Sandböden in bester Südlage. Besitzer von Château Angelus ist der charismatische Winzer Hubert de Bouard, der mit Bellevue und Fleur de Bouard mehrere Eisen im...
