Lobenberg: Die Weinbergsbearbeitung geschieht biologisch-organisch. Das Weingut vergärt ausschließlich spontan mit natürlichen Hefen. Keine Maischestandzeit und kein Schalenkontakt, Fermentation und Malo in Barriques. Die Village und 1er Crus werden zu rund einem Viertel im neuen Holz auf der Feinhefe ausgebaut, manchmal findet eine Batonnage statt. Hier in Chassagne-Montrachet sind wir eigentlich beim Schwerpunkt der Domaine angelangt, denn für große Chassagnes steht Marc Morey ganz besonders. Drei Parzellen aus Domainebesitz fließen hier ein und ein paar Pachtflächen, aber alles eigene Trauben. Der Wein ist komplett im Barrique vergoren, dennoch strahlt er kaum Holz aus, sondern nur Struktur. Im August abgefüllt nach kurzem Ausbau für 9 Monate in Pièces, überwiegend gebraucht, daher auch fast kein Holzeinfluss in der Nase, alles sehr clean und reintönig. Auch hier eine gewisse mineralische Schärfe in der Nase, weißer Pfirsich und viel frischer grüner Apfel, strahlend, unglaublich hell und kristallin im Ausdruck. Im Mund reich und cremig, mit dicht gewirkter Fruchtkonzentration aus Birnenschale, feinen Apfelzesten und intensivem Pfirsich, aber gleichzeitig diese kreidig unterlegte, vertikale Frische darunter. Diese Intensität und Länge aus der hohen Konzentration der Frucht ziehen sich bis in den Nachhall durch. Viel Kraft, zu jeder Zeit stehen hier ordentlich Newtonmeter zur Verfügung, aber zugleich gibt es da auch eine gewisse Leichtigkeit, eine kristalline Qualität und Frische, die die Weine dieses Jahrgangs wunderbar trägt. 94-95/100