Lobenberg: Die höchste Lage in Chassagne, einem Hut gleichend über allem, kühlund schlank, dennoch reif durch Südexposition, reiner Kalkstein, pure Mineralik. Intensive Nase nach Brioche und Brotkruste, Kalkstein und Kreide, Salz, reife Äpfel, auch Schalen von Äpfeln und Birnen, weißes Steinobst, weiße Birne, helle Orangenschale, reifer weißer Pfirsich und Netzmelone, Quitte, Zitronengras, helle Grapefruit, Lindenblüten und ein Hauch von Jasmin, sehr schöne, sehr harmonische und weiche, reife und zugleich frische Nase, sehr charmant und delikat, fast pikant. Erinnert verblüffend an Corton-Charlemagne in seiner weißen Geradlinigkeit. Grandioses Spiel im Mund, super geschliffen, geradeaus, ganz klar strukturiert und gezeichnet, tolle frische Säure nebst eindrucksvoller Fruchtfülle, delikat und charmant auch hier, von Orangenschale bis Ananas, Zitrus bis Passionsfrucht, sehr starker Touch von heller Netzmelone, schöne grasige und salzige Mineralität, Feuerstein, sehr lang, sehr anhaltend, ultratrocken und salzig, aber insgesamt voller Harmonie trotz der großen Spannung. Sensationeller Geradeauslauf und Definition. Das Fett passt gut zur frischen Säure, das macht es zu einem zugleich üppigen und auch sehr frischem Wein, das Holz bleibt dezent im Hintergrund, ist gut eingebunden, kaum spürbar. Chardonnay in weißer Ausprägung, salziger Mineralität, klarer Struktur und großer Harmonie. Kein ehrfurchtsgebietender Wein in seinem so wohl definierten, mineralisch grasigem und leicht kantigem Lauf, aber ein traumhaft schöner 1er Cru mit allen Eigenschaften, die ein großer Wein braucht. Der Gegenentwurf zu den fetten Pulignys. Niemand im Burgund ist in Chassagne besser als Marc Morey! 96-97/100