Lobenberg: Der Dalsheimer Steig ist eine sehr große Lage, sehr heterogen. Die Parzelle dieses Weines liegt an KP Kellers Hubacker angrenzend. Er profitiert damit noch von der intensiven Aktivkalkader. Das ist ein Projekt von den guten Freunden Kai Müller vom Pilgersberg und Felix Peters. Der Ausbau geschieht aber in Felix Peters neuem Weingut in Nierstein. Ganztrauben-Direktpressung mit einer alten Presse aus den 1990ern, die Luftschlitze hat und damit eine Mostoxidation fördert. Spontangärung und Ausbau in zwei gebrauchten Taransaud Barriques. Sehr grob filtriert abgefüllt, nicht 100 Prozent klar. Es gibt also nur ein paar Hundert Flaschen. Diese alten Pressen sind auch im Burgund wieder sehr angesagt. Die Nase zeigt die typische, fruchtbetonte Art von hohem Kalksteinanteil, weiße Blüten, Apfel- und Orangenblüten, schlanker weißer Pfirsich, Mirabelle, ganz feine Holzuntermalung, zarte Rauchwürze. Der Mund ist saftig und animierend mit feinsalziger Energie im Kern, die dem Wein einen schönen Auftrieb verleiht. Schöner Schmelz, feingliedrig und dennoch mit schöner Konzentration, auf der Zunge schmelzende Mirabelle, ein bisschen weiße Johannisbeere an den Seiten, Das Ganze wird von feinen Salzadern getragen und von einer schicken Grapefruitfrische durchzogen, die auch eine feine Phenolik im Nachhall mitbringt. Das ist ein grandioses Erstlingswerk, weil es Charakter und eine gewisse Größe hat, aber am Ende auch einfach delikat und trinkanimierend ist. Die Flasche wird immer leer werden und das ist ja das größte Kompliment für einen Wein. Der Wein kann sicher ein paar Jahre liegen, schmeckt aber auch jung schon ganz hervorragend. 95+/100