Lobenberg: Stammt aus dem ältesten Chardonnay-Weinberg des Gutes, im Laurenziberg. Vom Vater von Christian und Matthias Runkel gepflanzt Anfang der 1990er. Ganztraubenpressung, direkt ohne Vorklärung ins Barrique. Warm spontan vergoren, auch spontane Malo, die aber nicht in jedem Fass passiert ist. Burgundische Tonnelerien. Rund 30 Prozent Neuholz, der Rest Zweit- und Drittbelegung. Unfiltriert abgefüllt. Kreidig, schöne Frucht, gelber Pfirsich und gelber Apfel, Melone, leicht flintige Reduktion. Die Frucht changiert spielerisch zwischen weiß und grünlich, schöne Spannung ausstrahlend. Gute Konzentration, aber es bleibt schlank und rassig, eben ein echter Rheinhesse. Schicke gelbe Frucht, die von feiner Rauchigkeit aus dem Holz unterlegt ist, Orangenschale, Orangenblüte, auch hier mit viel Grip und Spannung bis in den saftigen, griffigen Nachhall mit leichter Blutorangenunterlegung, animierend. Die Säure ist feiner und zarter in 2020, es kommt mit schöner Cremigkeit und Dichte, geschmeidig und fein. Top Balance zwischen der voluminösen Textur am Gaumen und der lebhaften Spannung. Gehört neben Huber, Fürst und Molitor zu den wenigen richtig starken Chardonnays in Deutschland. 95/100