Lobenberg: Was Roulot, Coche und Lafon im Burgund sind, ist sicherlich Stephan Attmann in der Pfalz. Holz, das stützt und hebt, das der Frucht und Entwicklung Flügel verleiht. Aber ein Holz (hier 500 Liter Tonneaux), das nicht zerstört oder dominiert. Die Nase ist cremig und dicht, aber hat auch schicke Frische Elemente, irgendwo beim Oldschool-Kalifornien der 90er Jahre zu verorten als es noch schlanker war. Reiche gelbe Frucht, süße Amalfizitrone, Pomelo und Kumquat, zwischen feinem gelb und leicht rötlichen Reflexen changierend in der Frucht. Sanfter Druck, aber alles eher kühl und stilsicher, keine Üppigkeit oder Wucht. Feiner, zartschmelzender Mundeintritt mit satter Frucht, aber auch erhebender Frische aus Zitronengras und milder Limettenschale. Salzig cremiger salziger Nachhall, der Wein bleibt lange haften und ob seiner vibrierenden Intensität lange in Erinnerung. Eine Bereicherung für deutsche Chardonnays, was aber kein Wunder ist, denn diese Rebsorte verlangt wie kaum eine andere nach gekonntem Holzeinsatz, um zu Größe zu gelangen. 97+/100