Lobenberg: Eine kleine Sonderabfüllung aus einer Einzellage in Swartland. Es gibt keine 2000 Flaschen. Die Cinsault-Reben sind etwas über 20 Jahre alt und stehen auf verwittertem Granitboden in Ostausrichtung. Die Buschreben werden dry farmed, also ohne Bewässerung bewirtschaftet. Am 3. Februar in kleine Körbe geerntet, dann Kaltmazeration über Nacht. Zwei Drittel der Trauben werden dann per Hand direkt als Ganztraube in den Fermenter gegeben, der Rest wird entrappt und gecrusht darüber gegeben. Dann folgen nochmal 5 Tage Kaltmazeration bevor die Gärung beginnt. Nach 30 Tagen auf den Schalen mit der Korbkelter abgepresst. Ausbau für 9 Monate im gebrauchten französischen Barrique vor der unfiltrierten Abfüllung im November 2019. Die Nase zeigt eine wunderbare Süße, rote Beeren, Granatapfel, Herzkirsche. Das Ganze wird umspielt von süßen, asiatischen Gewürzen, Five Spice, hat durchaus einen leicht orientalischen Touch in der Aromatik. Die Nase ist hochverführerisch. Man ist geradezu genötigt den ersten Schluck zu nehmen, um herauszufinden, ob diese mysteriöse würzige Süße sich hier fortsetzt. Und so ist es, denn der Mund ist eine Explosion in süßem Granatapfel in Zimt, Nelke und Anis gewendet. Leichtfüßig und glockenklar, auch hier die famose Saftigkeit, die einfach Miles Mossops Handschrift ist und alle seine Weine auszeichnet. Vollreife süße Blutorange, Cranberry und etwas Hagebutte im feinwürzigen Finale, das von zarten Tanninen und einer mundwässernden Frische begleitet wird. Der Wein zeigt klar die relative Kühle und Wildheit des Swartland, zugleich aber diese alles überstrahlende Fruchtsüße bei nur 1 Gramm Restzucker. Toller Wein, leider ziemlich rar. 94/100