Saint Joseph Blanc Les Granits 2022

Chapoutier: Saint Joseph Blanc Les Granits 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

97–98
100
2
Marsanne 100%
5
weiß, trocken
13,5% Vol.
Trinkreife: 2027–2047
Verpackt in: 6er OHK
9
exotisch & aromatisch
voll & rund
3
Lobenberg: 97–98/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Saint Joseph Blanc Les Granits 2022

97–98
/100

Lobenberg: Die Marsanne ist mit ihrem leichten Bitterstoff auf jeden Fall sehr präsent in diesem Wein. Die Sorte hat wenig Säure, aber von Haus aus gute Phenolik, Schärfe und Bitterstoff. Das ist der Grund, warum die Nordrhône mit ihren Marsannes so genial ist. Die Säure wird ersetzt durch Tannin und Bitterness. Das macht die Balance. Die Nase des Les Granits zeigt sehr viel Quitte neben hellem Apfel und heller Birne. Dazu Zitronengras und feine weiße Blüten. Aber Power schon in der Nase. Ein sehr schöner grünlicher Touch von der Reduktion, das macht den Wein hochspannend. Im Mund eine erstaunliche Frische für Marsanne. Geniale Aromatik – auch hier wieder weiße Blüten, weiße Früchte, weißer Weinbergspfirsich. Hochintensiv! Dahinter Nüsse, helle weiße Schokolade, Zitronengras und eine leichte Schärfe von weißem Pfeffer. Der Wein tänzelt auf der Zunge mit seiner hohen Aromatik und seinem Druck. Er ist aber weit entfernt davon, fett oder dick zu sein, er bleibt balanciert und spielerisch. Extrem schick! Der Abgang steht für Minuten. Und nochmal: Trotz der geringen Säure der Marsanne, hat der Wein eine enorme Frische. Fast eine Blumenfrische aus dieser weißen Blüte. Es ist Granit, aber es erinnert an Kalkstein – schön salzig und genial verwoben! Hedonistisch für Minuten stehend mit seinen reduktiven Noten und seinem Bitterstoff. Eine Köstlichkeit, allerdings für den erwachsenen und erfahrenen Weißweintrinker, denn der Wein hat richtig Struktur. Sehr, sehr schick und groß in seiner Ausprägung. 97-98/100 *** Les Granits stammt aus einem Teil der berühmtesten Lage von Saint-Joseph: Lieu-dit Saint-Joseph. In der Vergangenheit wurden auch Trauben aus anderen Einzellagen für diesen Wein gelesen, mittlerweile kommen sie aber zu 100 Prozent aus dem Lieu-dit Saint-Joseph. Die Reben sind zwischen 40 und 70 Jahre alt. 100 Prozent Marsanne. Chapoutier liebt diese Rebsorte und man möchte auch nicht den Terroirausdruck durch den Blend verschiedener Sorten überdecken. Marsanne spiegelt das Terroir einfach perfekt wider. Die Trauben werden im Weingut direkt abgepresst, anschließend wird der Most im 600 Liter Demi-muid spontan vergoren, auch der elfmonatige Ausbau finden in diesen Fässern statt, zehn Prozent neues Holz, 90 Prozent Zweit- und Drittbelegungen. Keine Bâtonnage, keine Filtration. In jungen Jahren ist das Holz noch etwas spürbar, im trinkreifen Stadium nach fünf bis zehn Jahren ist es nicht mehr zu spüren.

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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