Ermitage L’Ermite 2022

Chapoutier: Ermitage L’Ermite 2022

BIO

Holzkiste

Zum Winzer

100+
100
2
Syrah 100%
5
rot, trocken
14,0% Vol.
Trinkreife: 2032–2062
Verpackt in: 6er OHK
9
pikant & würzig
strukturiert
voluminös & kräftig
3
Lobenberg: 100+/100
Decanter zu 2021: 98/100
6
Frankreich, Rhone, Nordrhone
7
Allergene: Sulfite, Abfüllerinformation
lobenberg

Heiner Lobenberg über:
Ermitage L’Ermite 2022

100+
/100

Lobenberg: L’Ermite stammt aus der Einzellage Chapelle und liegt damit höher als Les Bessards, aus dem Le Pavillon kommt. 100 Prozent Granitböden, aber auch sandige Elemente. Die Weine fallen daher feiner, floraler, himbeeriger und verspielter aus. Es ist die Krönung der Finesse. So fällt auch die Nase aus: Konzentrierte schwarze Himbeere, ultrafein. Dazu Orangenzesten, aber auch ein bisschen Kumquat und Chilischärfe. Auch ein kleiner Hauch Maracuja, leichte Exotik, sehr viel Spice und pfeffrige Schärfe hinter dieser enormen Konzentration an Feinheit und Verspieltheit. Man versteht sehr wohl, weshalb die Lage La Chapelle schon in den vergangenen Jahrzehnten zum Besten gehörte, was es überhaupt an Weinen an der nördlichen Rhône gibt. So schick im Mund, so spielerisch, fast leicht und trotzdem so konzentriert. Wenn ich den Pavillon mit 100 Punkten bewertet habe, so muss ich dem L’Ermite 100+ geben, wenn ich denn in diese extreme Feinheit und in die Blumigkeit will. So viel Veilchen nebst Chili, Cranberry und feiner heller Lakritze. Immense Länge mit einem leicht scharfen, seidigen Tannin. Ja, das ist die Krönung der Feinheit an der Nordrhône. In einer Stilistik wie wir sie lange nicht mehr hatten. Superber Stoff! 100+/100

Jahrgangsbericht

Der Jahrgang 2022 ist ein multikomplexer, kontrastreicher, heterogener und ganz und gar ungewöhnlicher Jahrgang - offensichtliche Folgen des Klimawandels? Die Rhone hat in den letzten zwei Jahren somit zwei extreme, paradoxe und diametral entgegengesetzte Jahrgänge erlebt. 2021 war frostig, kühl und regenreich, klassisch aufregendes cool-climate. 2022 war dagegen viel zu trocken und extrem sonnig. Dieser schnelle Wechsel macht etwas ratlos und 2022 stellt sogar die Zukunft mancher Weinberge dauerhaft in Frage. Der schon jetzt zu einem der besten Jahrgänge des letzten Jahrzehnts erklärte Jahrgang 2022, den manche gar mit 1978 vergleichen, hält zwar im Norden wunderbare, ja grandiose Überraschungen bereit, aber im Süden durchaus auch einige herbe Enttäuschungen. Die Widerstandsfähigkeit der Reben angesichts der klimatischen Extremsituationen erstaunt dennoch! Die mehr oder weniger intensiven Regenfälle Mitte August und September retteten dann die Weinberge und Regionen, in denen der Punkt ohne Wiederkehr durch Wasserstress noch nicht erreicht war, manchmal aber war es zu spät. 2022 ist somit durch sehr starke Heterogenität zwischen und auch innerhalb der Appellationen gekennzeichnet, grandiose Schönheiten und vertrocknetes, unreifes Elend liegen oft nah beieinander, alles hing am seidenen Faden. Unsere Verkostungen bei den Erzeugern und unsere akribische Auswahl hat in diesem Jahrgang 2022 noch mehr Bedeutung als je zuvor.Südliche Rhone:Wider Erwarten sind die Weißen harmonisch, aromatisch und nicht fett und alkoholisch, es gibt viele großartige Erfolge. Erstaunlich und superb! Die Qualität der Roten ist deutlich heterogener. Unbalanciertheit, Disharmonie, spröde und harte Tannine und mangelnde phenolische Reife findet man in vielen jungen Reben. Nur sehr alte Reben mit minimalen Erträgen und tiefem Wurzelwerk bieten komplexe und anmutige, ja sogar ganz große Weine der historischen Extraklasse.Nördliche Rhone:Der kühlere Norden blieb von den meisten Leiden des Jahrgangs verschont. Die vollständige Reife wurde fast immer erreicht und die Alkoholgrade blieben moderat. Die Gaumen der gleichermaßen großartigen Weißen und Roten sind üppig, prall und dennoch straff. Weine mit Typizität und Stil, die Sommeliers und Restaurants gleichermaßen glücklich machen werden. Ein historisch großer Jahrgang!

98
/100

Decanter zu 2021 über: Ermitage L’Ermite

-- Decanter zu 2021: A fresh, piercing cassis style, that’s very fine and compact on the palate. Powerfully mineral, the wine really dives deep. The tannins are juicy but also energetic and strict. A wine with huge intensity and great driving energy. Not as much flesh as some recent vintages, but this is very classically Ermite with its immense tension and peppery, smoky freshness underneath. No lack, or excess, of ripeness. This is bracing. Vines are south-facing, just behind the Chapelle St Christophe. 98/100

Mein Winzer

Chapoutier

Seit der Gründung im Jahre 1808 hat jede Generation aus dem Hause Chapoutier auf eigene Weise dazu beigetragen, ihre Weine zu weltweiten Spitzenprodukten zu entwickeln. Das größte bisheriges Wagnis war die komplette Umstellung der Produktion der Einzellagen auf biodynamischen Weinanbau. Hier wacht...

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